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20 Jahre Alp: Ein Grosi auf vier Beinen

Robert Alder |

 

Gäbe es eine Auszeichnung für Fitness und Berggängigkeit, hätte die 20-jährige Kuh von Konrad Eggen diese verdient.

 

Dieser Artikel wurde am 12. August 2022 erstmals publiziert.

 

Stolz steht sie auf der Matte, keine hundert Meter vor der Alphütte und beobachtet, was da vor sich geht. «Jetzt siehst du dann etwas, das du noch nicht manches Mal gesehen hast», betont Konrad Eggen vielsagend. Worum geht es?

 

Um ein Grosi mit vier Beinen, genau gesagt um eine Alpkuh. Eine von noch drei Kühen, die Eggen auf der Alp Vehsattel oberhalb von Blankenburg sömmert. Der 66-jährige Landwirt bewirtschaftet noch 4,5 ha Land und hält die drei Tiere als Hobby, wie er sagt

 

20 Jahre und noch topfit

 

Fast schwarz ist sie, das hat sie von ihrem Grossvater Startmore Rudolph. Eggen hatte die Mutter mit dem Simmentalstier Aelpler Fahrni gepaart, daraus entstand eine schwarze SF-Kuh, Gabriela eben. Er habe auf ein rotes Kalb gehofft, doch es sei schwarz gewesen, erinnert er sich. Sie entwickelte sich prächtig, gab bis zu 9600 kg Milch und hat mittlerweile eine Lebensleistung von 121188 kg Milch bei 4,37% Fett und 3,65% Eiweiss. Das gab eine Goldmedaille von Swissherdbook.

 

Mehr wird es nicht mehr, denn sie steht trocken und wurde auch von Altmeister Pickel nicht mehr trächtig. Sie hatte von 16 Kälbern nur fünf Kuhkälber. Von ihrer Blitz-Tochter Geraldine war Robin Gold bei Swissgenetics im Prüfeinsatz. Das Jüngste ist eine Erstlaktierende, war Zwilling mit einem Stierkalb, aber kein Zwitter. Geboren am 12. April 2002 hat sie im Frühling noch ihren 20. Geburtstag gefeiert. Alt werden steckt in ihren Genen. Die Mutter von Vater Aelpler, die legendäre Alpenrose, wurde 17-jährig, und der Muttervater Rudolph ist ein Vererber, der international überdurchschnittlich viele 100000er-Kühe hinterlassen hatte.

 

Auch Schaupotenzial

 

«Letzten Frühling hat sie sogar noch einmal die Klasse 8 an der Schau gewonnen», lacht Konrad Eggen, der sich in früheren Jahren als Schafscherer und an Hütehunde-Wettbewerben mit seinen Border Collies einen Namen gemacht hatte. Mit dem Maximum von 55,55,98 punktiert und VG 89 beschrieben, in den Positionen Euter und Fundament sogar EX 90 war sie dazu noch schön. Schnurgerade ist die Oberlinie noch heute und das Fundament noch ausgezeichnet.

 

 

Sie ist immer die Chefin

 

«Mit einer schwarzen SF-Kuh brauchst du nicht an eine Ausstellung zu gehen», sagt Eggen und unterstreicht, dass die Diva noch nie ein Klauenproblem hatte. «Einzig vor drei Jahren gab es einen Schreckmoment, als sie die Bauchvene verletzte. Doch zum Glück konnten wir sie retten.» Sie sei immer die Chefin in der Herde und auf der Alp gewesen. Hier sei sie am liebsten. Eggen zückt das Handy und zeigt ein Video: Noch diesen Frühling trug sie wie jedes Jahr stolz eine Zügeltreichel «und hört immer noch gut», witzelt er.

 

Einmal beim Alpabzug habe sie drei Mal beim untersten Gatter kehrtgemacht und sei wieder hinauf zur Alphütte gegangen. Mit ihrem Hirt Harald Eschler ist sie ebenfalls vertraut. Auch er verbringt bereits den 34. Sommer auf der Alp Vehsattel, die 44 Normalstösse zählt. Neben Kühen sömmern auch noch rund 40 Ziegen hier. Nun darf Grosi Gabriela noch ihren Lebensabend geniessen.

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