Die Vereinigung des Schutz von Wild- und Nutztieren vor Grossraubtieren im Kanton Bern hat am Donnerstag 20’042 Unterschriften für die Initiative zur Wolfsregulierung der Staatskanzlei eingereicht. Für das Zustandekommen sind im Kanton Bern 15’000 gültige Unterschriften nötig.
«In den letzten Jahren wurden zu viele Nutztiere gerissen», sagte der Präsident der Vereinigung und Grossrat Thomas Knutti (SVP) bei der Übergabe der Unterschriften an die Staatskanzlei. Anfang 2022 habe sich der Vorstand intensiv mit der Lancierung einer Volksinitiative befasst.
«Für uns war klar, dass unbedingt gehandelt und der Druck gegenüber dem Bund hochgehalten werden muss. Mit einem Verfassungsauftrag muss sich der Kanton Bern mehr beim Bund einbringen», sagte Thomas Knutti. Ohne Verfassungsartikel könne der Regierungsrat selber entscheiden, wie er das Jagdgesetz des Bundes umsetzen wolle
«Mit der Initiative wird sich der Grosse Rat wohl in einem Jahr befassen. Die Abstimmung wird sicher im Frühling oder Winter dem Stimmvolk vorgelegt. Genau dann, wenn es um den Wolf ruhiger ist» mutmasst Knutti. Die Herdenschutzmassnahmen würden nicht immer genügen und Bär, Wolf, Luchs und Goldschakal müssten reguliert werden. Die Vereinigung will die Regulierung in die Verfassung schreiben. Zudem solle auch die Förderung des Wolfes verboten werden. Die Grossraubtiere hätten keinen Platz im Kanton Bern, sagte Knutti. Initiativen mit dem gleichen Begehren wurden in den Kantonen Uri und Wallis angenommen.
Das eidgenössische Parlament hatte letzten Dezember die Regeln zum Wolfsschutz gelockert. Die Kantone sollen Wölfe von 1. September bis 31. Januar regulieren dürfen. Das revidierte Gesetz soll im Jahr 2024 in Kraft treten.
Nach Angaben der Vereinigung wurde die für das Zustandekommen nötige Anzahl Unterschriften erreicht. Die Staatskanzlei wird die Unterschriftenbögen noch prüfen müssen.