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2021 deutlich weniger Borkenkäfer

 

Der verregnete Sommer im letzten Jahr hat die Zahl der Borkenkäfer in den Schweizer Wäldern stark verringert. Die Zwangsnutzungen wegen Käferbefalls gingen 2021 gegenüber dem Vorjahr um die Hälfte zurück.

 

Waren in den beiden Vorjahren noch jeweils über 1 Million Kubikmeter Fichtenholz Opfer des Borkenkäfers geworden, so nahmen die zwangsweisen Fällungen im Sommer um 52 Prozent auf 389’000 Kubikmeter ab, wie die Gruppe Waldschutz Schweiz der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft mitteilte.

 

Weniger Käfer in Fallen

 

Lediglich in den drei Kantonen Appenzell Innerrhoden, Nidwalden und Wallis fielen die Zwangsnutzungen im Sommer höher aus als noch im Vorjahr. Die Zahl der Bäume, die vom Borkenkäfer befallen waren, sank ebenfalls stark und zwar um 40 Prozent.

 

Der rückläufige Trend ist ferner deutlich bei den aufgestellten Käferfallen zu beobachten. Pro Falle fanden die Forstleute im Durchschnitt 18’000 Buchdrucker. Das waren fast 40 Prozent weniger als noch im Jahr 2020. Mit insgesamt 1665 Fallen war die Anzahl gestellter Fallen um rund 15% tiefer als im Vorjahr. «Die Tatsache, dass sowohl die Anzahl Befallsherde, die Käferholzmenge sowie die mittlere Anzahl Käferfänge in derselben Grössenordnung zurückgegangen sind deutet darauf hin, dass die Grösse der Befallsherde schweizweit im Vergleich zum Vorjahr ungefähr konstant geblieben ist», schreibt das WSL.

 

Fichtenrinde mit dem typischen Buchdrucker-Frassbild.
WSL

 

Wetter behagte Borkenkäfer nicht

 

Das Wetter hatte einen massgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Borkenkäfer. Der kalt-feuchte Frühling und der regenreiche Sommer auf der Alpennordseite bremsten das Wachstum der Borkenkäfer-Populationen. Dass Hitzewellen ausblieben und es weniger Hitzetage gab, trug seinen Teil zur entspannten Lage bei.

 

Das niederschlagsreiche und durch gemässigte Temperaturen geprägte 2021 habe vermutlich dazu geführt, dass sich die Fichten von dem wiederholten Trockenstress der letzten Jahre etwas erholen konnten, hält die Forschungsanstalt fest. Das Verteidigungspotenzial gegenüber Borkenkäferangriffen hat sich damit verbessert. Erste Schätzungen ergaben zudem, dass das Volumen an stehen gelassenem Käferholz im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um bis zu 50% sank, was sich negativ auf den Befallsdruck der Buchdrucker auswirken sollte. 

 

Die Forscher sprechen aber nur von einer kurzfristigen Entspannung. Dies deshalb, weil die Frequenz und Intensität von Extremereignissen wie Sturm oder Trockenheit gemäss Prognosen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zunehmen werden.  Dies führe einerseits zu einer erhöhten Befallsprädisposition der Fichten durch Trockenstress sowie mehr Brutraum für die Buchdrucker. «Andererseits können an wärmeren Standorten in der Schweiz in Zukunft vermehrt drei Buchdrucker-Generationen ausgebildet werden, was den Befallsdruck auf Fichtenbestände weiter erhöhen wird», schreibt WSL.

 

Da aber der Fichtenbestand im Flachland in den kommenden Jahren kontinuierlich abnehmen (Borkenkäferschäden, Waldumbau, etc.) wird, nimmt langfristig das geeignete Brutmaterial für den Borkenkäfer ab. Langfristig werde diese Entwicklung im Flachland zu einer Reduktion des Nadelholzanteils und zu einer Waldumwandlung in Richtung Laubholz führen, so die Forscher weiter.

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