Dies zeigt eine Umfrage von Apisuisse, wie der Imkerverband am Montag mitteilte. Im vergangenen Jahr hatten sie 17,1 Kilo geerntet, der langjährige Durchschnitt liegt bei rund 20 Kilogramm pro Bienenvolk und Jahr.
Es gab grosse regionale Unterschiede. In den Kantonen Zürich, Appenzell Innerrhoden, Thurgau, Graubünden und Obwalden wurden mit über 20 kg pro Volk die höchsten Gesamthonigmengen beobachtet. Am wenigsten Honig wurden im Fürstentum Liechtenstein, in Neuenburg und in Schwyz geerntet. Das Tessin verzeichnet ebenfalls eine ungewöhnlich niedrige Gesamthonigmenge von 11,7 kg.
Honigernte nach Kantonen
Apisuisse
Wenig Frühjahreshonig
Apisuisse führt den Rückgang vor allem auf einen Wintereinbruch in der zweiten Aprilhälfte zurück. Die Bienen seien nach einem guten März und einer sommerlichen ersten Aprilhälfte in ihrem Stock geblieben und hätten von ihren Vorräten gezehrt. Weitere Sammelflüge seien unter diesen Bedingungen nicht möglich gewesen. Auch der Mai war dann weitgehend trüb.
Das schlechte Wetter wirkte sich auf die Frühjahreshonig-Ernte aus: Im Schnitt wurde in der Schweiz und in Liechtenstein lediglich 5,1 kg geerntet (Vorjahr 5,9 kg). Zum Vergleich: Im guten Honigjahr 2020 konnten die Imkerinnen und Imker rund 11,2 kg Frühlingshonig pro Volk ernten. Der langjährige Durchschnitt liegt bei 7,4 kg.
Melezitosehonig
Der Juni war regional nass und wechselhaft. «Trotzdem füllten die Bienen die Waben rasch mit Honig – teilweise gab es Zunahme von drei bis vier Kilo pro Tag – doch dieser kristallisierte rasch in den Waben und konnte nicht geschleudert werden», schreibt Apisuisse. Neben Nektar sammeln Bienen auch Honigtau, das sind zuckerhaltige Ausscheidungen von Pflanzenläusen. Je nach Pflanze und Lausart variiert die Zuckerzusammensetzung im Honigtau.
Wabe mit kristallisiertem Honig (trübe Zellen).
apiservice
Enthält er den Dreifachzucker Melezitose, wie bei Läusen der Rottanne und Lärche, kristallisiert der Honig innert weniger Tagen und vor der Reife. Folge: Der Honig kann nur mit sehr viel Aufwand geerntet werden. «Warum es dieses Jahr vermehrt zu Melezitosehonig kam, weiss man nicht», so Apisuisse. Im Schnitt resultierte trotzdem 11 kg Sommerhonig pro Volk, was praktisch der Erntemenge des Vorjahres entspricht (11,2 kg). Der langjährige Durchschnitt im Sommer liegt bei 12,5 kg.
An der Umfrage von Apisuisse haben 738 Imkerinnen und Imker aus der Schweiz und aus Liechtenstein teilgenommen.