Eine breite Allianz aus Parteien und Umweltorganisationen hat am Montag 23'357 Unterschriften gegen zwei Strassenbauprojekte im Emmental und Oberaargau eingereicht. Die Biodiversität werde gefährdet und wertvolles Kulturland gehe verloren, sagen die Gegner des Projekts.
Die Stimmberechtigten des Kantons Bern werden damit voraussichtlich im kommenden März über die Vorhaben abstimmen können. Auf das Referendum gegen die Umfahrungsstrasse im Raum Aarwangen entfallen 12'349 Unterschriften, auf die Umfahrung im Raum Burgdorf-Oberburg-Hasle sind es deren 11'008, wie aus einer Mitteilung vom Montag hervorgeht.
Die Gegner der beiden Umfahrungen kritisieren, die Ausbau-Projekte führten mit der geplanten Kapazitätssteigerung zu Mehrverkehr und lösten die Verkehrsprobleme nicht nachhaltig, sondern verlagerten sie bloss in die umliegenden Gemeinden. Eine solche Kapazitätssteigerung widerspreche unter anderem dem Klimaschutz-Artikel in der Berner Verfassung.
Für das Referendumskomitee ist das Festhalten an diesen Projekten unverständlich. «Insbesondere, da für beide Regionen Null-Plus-Varianten vorliegen, die eine verkehrstechnisch bessere, umweltschonendere und kostengünstigere Lösung des Verkehrsproblems ermöglichen würden. Im Gegensatz zu den vorliegenden Projekten könnten diese ausserdem rasch umgesetzt werden, wie das in anderen Regionen mit vergleichbarem Verkehrsaufkommen bereits geschah», so die Gegner der Umfahrungsstrassen.
Für die Umfahrungsprojekte im Oberaargau und im Emmental beschloss das Berner Kantonsparlament, der bernische Grosse Rat, im Sommer Kredite im Umfang von total 412 Millionen Franken. Der Bund beteiligt sich mit 92 Millionen Franken. Die Gegner kritisierten, diese Ausgaben könne sich der Kanton nicht leisten.
Im Referendumskomitee finden sich unter anderem Grüne, SP, Grünliberale und der VCS.


