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2,46 Millionen Euro gegen Antibiotikaresistenzen

Verschiedene Universitäten aus Europa wollen gemeinsam mit Geflügelhaltern Maßnahmen gegen multiresistente Keime entwickeln. Die geplanten Ansätze reichen von der Bruteidesinfektion bis zur Optimierung von Haltungssystemen und Hygiene. Das Bundeslandwirtschaftsministerium in Deutschland fördert das Projekt mit 2,46 Millionen Euro.

AgE |

 

 

Verschiedene Universitäten aus Europa wollen gemeinsam mit Geflügelhaltern Maßnahmen gegen multiresistente Keime entwickeln. Die geplanten Ansätze reichen von der Bruteidesinfektion bis zur Optimierung von Haltungssystemen und Hygiene. Das Bundeslandwirtschaftsministerium in Deutschland fördert das Projekt mit 2,46 Millionen Euro.

Die Bekämpfung antibiotikaresistenter Keime innerhalb der gesamten Geflügelfleischkette ist das Ziel eines auf drei Jahre angelegten Verbundforschungsvorhabens, das vom Bundeslandwirtschaftsministerium mit 2,46 Mio Euro gefördert wird.

Nach Ressortangaben sollen im Rahmen des Projekts „Entwicklung stufenübergreifender Reduktionsmaßnahmen für Antibiotikaresistente Erreger beim Mastgeflügel“ (EsRAM) Produkte entwickelt werden, mit denen die Entstehung und Ausbreitung dieser Keime vermieden werden kann.

Optimiertung der Haltung

Die geplanten Maßnahmen setzen an wesentlichen Schlüsselstellen innerhalb der Mastgeflügelkette an und reichen von der Entwicklung eines verbesserten Verfahrens zur Bruteidesinfektion bis hin zur Optimierung von Haltungssystemen, Hygienebedingungen und Fütterungsregimen.

Laut dem Ministerium beteiligen sich verschiedene Institute der Freien Universität (FU) Berlin, der Justus-Liebig-Universität Gießen und weitere Partner wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) an dem Vorhaben.

Zusammenarbeit mit Humanmedizin

Mit Blick auf das Projekt zeigte sich Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt überzeugt, dass Antibiotikaresistenzen nur verhindert werden können, wenn die Human- und die Veterinärmedizin eng zusammenarbeiten.

Gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe wolle er deshalb den von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) geforderten One-Health-Ansatz stärken und ausweiten.

Forschung als weiterer Baustein

Schmidt wies darauf hin, dass mit der 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes in Deutschland bereits ein System zur Antibiotikaminimierung in der Nutztierhaltung etabliert worden sei. Ein weiterer Baustein zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen sei die Forschung.

Deshalb investiere das Bundeslandwirtschaftsministerium Fördergelder in die Entwicklung konkreter Maßnahmen und Produkte, mit denen die Entstehung und Übertragung antibiotikaresistenter Keime in der Geflügelfleischproduktion reduziert werden könnten.

Gemeinsame Verantwortung

ZDG-Präsident Leo Graf von Drechsel erklärte zum Start des Verbundvorhabens, die Geflügelhalter sähen sich in einer gemeinschaftlichen Verantwortung mit der Humanmedizin und wollten einen wertvollen Beitrag zur Lösung der Resistenzproblematik leisten. Das ZDG-Engagement sieht er dabei in einer Linie mit der Geflügel-Charta, die ebenfalls eine gemeinschaftliche Betrachtung der Human- und Veterinärmedizin fordere.

„Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukte sind für Verbraucher eine bedeutende Quelle, über die sie mit antibiotikaresistenten Keimen in Kontakt kommen können“, ergänzte BfR-Vizepräsident Prof. Reiner Wittkowski. Deshalb müsse dort angesetzt werden, um die Sicherheit dieser Lebensmittel weiter zu verbessern.

Das BfR wird nach Angaben von Wittkowski im Verlauf des Projekts unter anderem elektronische, datenbasierte Dokumentations- und Bewertungssysteme für Geflügelhalter sowie für Geflügelschlachthöfe und Verarbeitungsbetriebe entwickeln. Geflügelhalter sollen mit Hilfe dieser Systeme individuelle Maßnahmenpläne erstellen können, um in ihrem Betrieb den Antibiotikaeinsatz und die Verbreitung von Resistenzen zu vermindern.

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