Rund 25´000 Besucher kamen nach Schaffhausen zur "beef 15", die von der Organisation Mutterkuh Schweiz durchgeführt wurde. Diese Ausstellung fand bereits zum 20. Mal statt, um die Mutterkuhhaltung und deren Qualitätsfleisch einer breiteren Bevölkerungsschicht näher zu bringen.
Den Besuchern wurde die artgerechte und naturnahe Tierhaltung und ihre Produkte vorgestellt. In der Altstadt waren Boxen mit Mutterkühen und Kälbern aufgestellt, aber es gab auch Schafe, Ziegen und Gänse zu sehen. Der Besucher erfuhren auch, dass vor 100 Jahren im Kanton Schaffhausen lediglich die Simmentaler Kühe gehalten werden durfte.
Muniflüsterer, Holzfällershow und Schwingen
Die Ausstellung mit elf Fleischrinderrassen zeigte, dass mittlerweile im Kanton wider verschiedene Rassen gezüchtet werden. Bei einer Hundevorführung wurde gezeigt, wie Border-Collies Schafe und Gänse eintreiben. Armon Fliri, der weltweit erste Muniflüsterer, erklärte wie man ein Vertrauensverhältnis zu einem Rindviech aufbauen kann. Besonders der Herrenacker, der mit dem Festzelt das Zentrum der Ausstellung bildete, glich einem grossen Bauernhof.
Dort gab es eine Holzfällershow und eine Demonstration des Schweizer Nationalsports Schwingen, die aus dem Hosenlupf der Bauern hervorgegangen ist. Die Kinder kamen im Streichelzoo, auf der Strohburg und bei verschiedenen Tiervorführungen auf ihre Kosten. Der Wochenmarkt an der Vordergasse, die Schaffhauser Weinprobe und die Schweizer Barbecue Meisterschaften wurden zudem in die beef 15 integriert.
Schaffhauser gehen auf den Acker
Abends gab es im Festzelt musikalische Unterhaltung. Die bekannte klettgauer Bauerntochter Lisa Stoll umrahmte mit ihrem Alphorn bereits die Eröffnungsfeier. "Lieber etwas weniger, dafür qualitativ hochwertiges Fleisch", betonte der Schaffhauser Stadtpräsident Peter Neukomm bei seiner Begrüssungsrede. Der Gastgeber erwähnte, dass die Produktion des konsumierten Kalb- Rind- und Schweinefleisch zum grössten Teil in der Schweiz erfolgt, während ungefähr die Hälfte des Geflügels importiert wurde.
Im letzten Jahr sollen 1,3 Milliarden Franken durch den Einkauf von Fleisch ins Ausland geflossen sein, was den heimischen Produzenten zunehmend Sorgen bereite. "Aufgrund der Aufhebung des Frankenmindestkurses und dem ansteigendem Einkaufstourismus über die Grenze werden diese Zahlen steigen", bemerkte Neukomm. Der Kanton Schaffhausen ist kein typischer Agrarkanton, doch die Landwirtschaft spielt volkswirtschaftlich eine grosse Rolle, da sie mit der vielfältigen Kulturlandschaft einen wichtigen Teil zur Lebensqualität beiträgt.
Ackerbau dominant
Von den 16´000 Hektaren landwirtschaftlichen Fläche werden zwei Drittel durch Ackerbau bewirtschaftet. 3000 Hektaren Land bewirtschaften die Schaffhauser Bauern in Deutschland. In den letzten 20 Jahren hat die Mutterkuhhaltung im Kanton einen grossen Aufschwung erfahren, obwohl sie im Stadtgebiet stark zurückgegangen ist. Viele Milchproduzenten sind auf die Mutterkuhhaltung umgestiegen. Von den etwa 100´000 Mutterkühe in der Schweiz leben rund 1200 im Kanton Schaffhausen. Die "beef 15" sollte auch ein Bekenntnis zur heimischen Fleischproduktion sein.