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30 Prozent weniger Kartoffeln erwartet

Die Kartoffelernte dürfte in diesem Jahr sehr schlecht ausfallen. Die Produzenten erwarten einen Rückgang von rund einem Drittel im Vergleich zu früheren Jahren. Trotzdem dürften die Preise kaum stark steigen.

Zwar seien die Erträge im Moment noch schwierig abzuschätzen. Die definitiven Zahlen lägen erst Anfang Dezember vor, sagte Ruedi Fischer, der Präsident des Verbandes der Schweizer Kartoffelproduzenten (VSKP), gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte damit einen Bericht der Informationsstelle der Schweizer Landwirtschaft (LID).

Aber es sei absehbar, dass es «überdurchschnittlich grosse Fehlmengen» geben werde, «wie wir sie noch nie erlebt haben», sagte Fischer. Stand heute gehe man von 100’000 Tonnen aus, die fehlen könnten, vor allem für verarbeitete Produkte wie Pommes Frites. Bei den Speisekartoffeln sehe die Lage ein bisschen besser aus.

Nasser Frühling, heisser Sommer

Verantwortlich für den Ernterückgang sei in erster Linie das Wetter im Frühling und im Sommer. So seien die Böden bei der Aussaat Ende April und Anfang Mai viel zu nass gewesen. Dadurch hätten die Kartoffeln keine tiefen Wurzeln schlagen können und seien dann für die Hitze und Trockenheit im Sommer nicht genügend gut gerüstet gewesen.

Aber auch sonst wüchsen Kartoffeln ab 28 bis 30 Grad nicht mehr. Wer über Bewässerungsanlagen verfügt, habe zwar die Situation lindern können. Doch bewässert werde nur gerade die Hälfte der Anbaufläche in der Schweiz, sagte Fischer.

Schädlinge belasten Ernte

Dazu kam der Schädlingsbefall: Wegen der milden Winter in den vergangenen Jahren seien die Schädlinge nicht gestorben, sondern hätten in grosser Anzahl überwintern können. Das sei den Kartoffeln im Sommer dann zum Verhängnis geworden. Denn das heisse und trockene Wetter begünstige deren Vermehrung.

Fischer beklagt in diesem Zusammenhang die Einschränkungen durch den Bund beim Pflanzenschutz. So stünden den Produzenten immer weniger Pflanzenschutzmittel zur Verfügung, trotz zunehmender Resistenzen bei den Herbiziden. Bei den Insektiziden gebe es zur Zeit zum Beispiel kein bewilligtes Mittel zur Bekämpfung des Drahtwurmes.

Kaum Auswirkungen für Konsumentinnen

Trotzdem müssten die Konsumentinnen und Konsumenten nicht befürchten, dass es in den kommenden Monaten zu einem Mangel an Kartoffeln kommen könnte. Die Lager würden jeden Monat analysiert und die Fehlmengen importiert.

Weil die Situation im Ausland ähnlich sei, hätten sich die Einkaufspreise zum Teil bereits jetzt verdoppelt, jedoch auf tiefem Niveau. Für die Konsumentinnen und Konsumenten dürfte sich gemäss Fischer kaum etwas oder gar nichts ändern. Dazu sei die Wettbewerbssituation im Detailhandel zu gross.

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