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347 Millionen Franken weniger für Landwirtschaft

Die Vernehmlassung zu den landwirtschaftlichen Zahlungsrahmen 2026 bis 2029 ist eröffnet. Dies mit einem Kürzungsvorschlag von 347 Millionen Franken. Gekürzt werden soll bei den Direktzahlungen und der Absatzförderung. Für Strukturverbesserung, Pflanzenzucht und Pflanzenschutz sollen die Mittel steigen.

Adrian Haldimann |

Der Bundesrat zielt fürs nächste Jahr 2024 mit seinen vorgesehenen Sparmassnahmen auch auf die Landwirtschaft ab. Wie er im Juni beschlossen hat, soll das Agrarbudget um zwei Prozent gekürzt werden. Das entspricht rund 66 Millionen Franken.

Nun ist eine nächste Reform der Landwirtschaftspolitik in der Pipeline. Die Regierung will wegen der angespannten Finanzlage in den Jahren 2026 bis 2029 erneut weniger Geld für die Landwirtschaft ausgeben. Insgesamt soll das Budget um 2,5% gekürzt werden, oder um 347 Millionen Franken. Der SBV zeigt sich empört über diesen Vorschlag und will ihn korrigieren. Die Vernehmlassung läuft bis am 24. Januar 2024.  

13,7 Milliarden für drei Zahlungsrahmen

Die Ausgaben für die Landwirtschaft unterteilen sich in die drei Zahlungsrahmen: «Produktionsgrundlagen», «Produktion und Absatz» und «Direktzahlungen».

Insgesamt sollen gemäss Entwurf folgende Beträge bewilligt werden

– Für «Produktionsgrundlagen»: höchstens 674 Millionen Franken für die Massnahmen zur Förderung von Produktionsgrundlagen (z.B. Beiträge für Bodenverbesserungen)

- Für «Produktion und Absatz»: 2’151 Millionen Franken für die Massnahmen zur Förderung von Produktion und Absatz (z.B. Verkäsungszulage oder Einzelkulturbeiträge) 

- Für «Direktzahlungen»: 10’851 Millionen Franken für Direktzahlungen (Versorgungssicherheits-, Kulturlandschafts-, Biodiversitäts-, Landschaftsqualitäts-, Produktionssystem-, Ressourceneffizienz- und Übergangsbeiträge).

Mehr Geld für Strukturverbesserung und Pflanzenresistenz

Das bedeutet insgesamt einen Zahlungsrahmen von 13,67 Milliarden Franken. Das wären 2,5 Prozent oder 347 Millionen Franken weniger als in den Jahren 2022 bis 2025. Für die landwirtschaftliche Strukturverbesserungen ist ein Verpflichtungskredit von 450 Millionen Franken vorgesehen.

Der Bundesrat will die Anpassung der landwirtschaftlichen Produktion an den Klimawandel verstärkt unterstützen. Ebenso möchte er 86 Millionen Franken mehr Geld für landwirtschaftliche Strukturverbesserungen – damit will der Bundesrat auch künftig nachhaltige Infrastrukturen in der Landwirtschaft sowie der nachgelagerten Stufe fördern – sowie die Züchtung von gegen Krankheiten resistenten Sorten und für nachhaltigen Pflanzenschutz (+24 Millionen Franken) einsetzen, wie er am Mittwoch schrieb.

 Geld wird umgelagert

Die dafür notwendigen Mittel sollen durch Umlagerungen aus den Zahlungsrahmen Direktzahlungen (–92 Millionen Franken) sowie Produktion und Absatz (–18 Millionen Franken) zur Verfügung gestellt werden.

Ein Beispiel, wie gekürzt werden soll: Die vorgesehenen Mittelreduktionen bei den Versorgungssicherheitsbeiträgen sollen in erster Linie mit einer Reduktion des Basisbeitrags umgesetzt werden, heisst es.

Die Finanzplanjahre weisen  laut Bund noch strukturelle Defizite in Milliardenhöhe auf. Weitere Kürzungsmassnahmen könnten deshalb nicht ausgeschlossen werden, ist im Bericht zu lesen.

Lohn und Produktivität bleibt erhalten

Agroscope hat die Auswirkungen der Beitragsumlagerungen untersucht. Wie es im Bericht des Bundes heisst, resultiert für die Jahre 2026 bis 2029 unter Berücksichtigung der geplanten Umlagerungen insgesamt ein etwa gleich hohes sektorales Nettounternehmenseinkommen wie im Mittel der Jahre 2019/2021.

Gemäss den Berechnungen könne die Produktivität der Schweizer Landwirtschaft mit dem vorgeschlagenen Zahlungsrahmen erhalten bleiben und eine sozialverträgliche Entwicklung ermöglicht werden. In diesem Zeithorizont bestünden jedoch grosse Unsicherheiten über die Entwicklung der Preise und Kosten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Einkommenssituation in der Landwirtschaft hätten.

Zudem wirke sich die Verschiebung von Direktzahlungen zu den Strukturverbesserungsmassnahmen kurzfristig dämpfend auf das Einkommen aus, weil die Investitionshilfen ihre positive Einkommenswirkung erst mit einer gewissen Verzögerung entfalten würden.

Der Bundesrat hat seine Vorschläge bis zum 24. Januar 2024 in eine Vernehmlassung gegeben. Zahlungsrahmen sind vom Parlament für mehrere Jahre festgesetzte Höchstbeträge von Voranschlagskrediten für bestimmte Ausgaben. Die definitiven Kredite müssen jeweils im Budget beantragt und von den Räten beschlossen werden.

«Bauernfamilien bluten»

Entrüstet über den Vorschlag des Bundesrates zeigt sich der Schweizer Bauernverband (SBV): «Die Bauernfamilien sollen bluten für eine verfehlte Finanzpolitik! Sie tragen keinerlei Schuld am Loch in der Kasse des Bundes», heisst es in einer Mitteilung.

Zudem stiegen die Anforderungen für die Direktzahlungen fast im Jahresrhythmus. Die Bauernfamilien müssten also stetig mehr leisten, um diese zu erhalten, so der SBV. Und sie gehörten sowieso schon zu einer Branche, deren Einkommen im Vergleich zu tief sind. Der SBV will entsprechend alles daransetzen, diesen Vorschlag zu korrigieren.

Hier finden Sie die Informationen zur Vernehmlassung zu den landwirtschaftlichen Zahlungsrahmen 2026-2029.

Kommentare (13)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Stoll | 19.10.2023
    Hört endlich auf zu jammern!! Ihr kriegt vieles,ihr werdet gesponsert von der Bevölkerung, und Seit immer noch nicht
    Zu Frieden!!! Wass glaubt ihr eigentlich, wie s
    Ihn der Privaten Wirtschaft aussieht!!
    Wir erhalten keine Subventionen!!
    Sondern die Kündigung, wenn wir so jammern, wie Ihr!!! Dass größte Problem ist
    Die Politik!!! Die sollen die Importe, für Alles was Ihr nicht benötigt Sofort Stoppen!!!
    Vorallem, alles was Lebensmittel angeht!!!
    Es kann nicht sein, dass Kartoffeln zum verarbeiten nach Italien gefahren werden!!
    Oder Karotten nach Belgien und Holland gefahren werden zur weiter Verarbeitung!!!
    Dass Schlachttiere sinnlos durch die Schweiz
    Gefahren werden, nur das Ihr einen besseren
    Preis erziehlen könnt!!! Die Konsumenten,haben Leider Gottes, dass Zepter ihn der Hand!!!
    • Stadtbauer | 22.10.2023
      Ja Stoll
      Habe gerade für eine 6 stellige Summe gebaut das Feld haben solche, wie von der privaten Wirtschaft auch genommen!!
      Und die Importe die gemacht werden Nahrungsmittel, das die Private Wirtschaft
      Exportieren kann,???
      Studiere zuerst mal was Du schreibst!!!
    • Heidi | 24.10.2023
      Ja Stoll, ich finde es auch übertrieben, dass man für etwas so sinnloses wie die Nahrungsmittelproduktion noch entlöhnt werden soll.
  • Dario Volkart | 19.10.2023
    Das sind beste Neuigkeiten. Die Direktzahlungspolitik hat den Landwirtschaftsmarkt zwar in eine sinnvolle Richtung gelenkt, aber ihn dadurch auch zerstört. Uns gehts besser ohne Direktzahlungen.
  • Daenu | 18.10.2023
    So sollen mehr im inland das geld ausgeben als miliarden ins ausland verschenken dann wäre die ahv iv und so auch besser dran
  • Filax | 18.10.2023
    Spart doch auch mal bei den asylanten und den studierten.unsere bürokratie frisst uns auf
  • Tanja Trauboth | 17.10.2023
    Aus eigener Erfahrung: Obwohl die Bedingungen für die Direktzahlungen in der Schweizer Gesetzgebung klar definiert sind (Verfassung, Landwirtschaftsgesetz), wurden bereits Kürzungen und Streichungen mit unlauteren, die betroffenen Landwirt::innen sehr belastende Verwaltungsverfahren getätigt, wobei nicht klar ist, wo diese DZ hingingen. Im Schweizer Bauer war eine mehrteilige Serie zu einem Bauern in der Romandie, dessen DZ in die Kasse des Betreibungsamts der Gemeinde gingen. Bei mir gingen auch Zahlungen in ein solches Amt, auf ein Konto, das nicht existiert. Deshalb sollten zuerst die Bedingungen für DZ klar definiert werden und der Datenschutz für betriebliche und personenbezogene Daten professionell bewirtschaftet werden. Grundsätzlich begrüsse ich, dass endlich wieder Ordnung in die Agrarreform gebracht wird.
  • Urs Wälchli | 16.10.2023
    In der Vernehlassung muss ganz klar kommuniziert werden, das die Kosten im Sozialbereich, dem Asylbereich, der Bildung und den Staatsangestellten nach dem Stand 2023 im gleichen Rahmen sinken müssen.
  • Jungbauer | 16.10.2023
    Auf der einen Seite würde ich gerwene ohne DZ produzieren aber die Produkte müssen aber mehr einbringen.
    Auf der anderen Seite wir werden gezwungen die DZ zu nehmen ansonsten bringen wir unsere Produkte nicht mehr los.
    Weil eigentlich könnte ich ohne DZ leben.
    • Robert | 17.10.2023
      Lieber Jungbauer , mein Tipp , nimm die DZ und spare sie wenn du dann Familie hast oder Alltbauer bist , ich weiss genau wie du denkst aber glaub mir auch du wirst 50ig . Und sonst kannst du das Geld ja spenden wenn du es umsverrecken nich willst .
    • Thomas | 18.10.2023
      Hallo Jungbauer
      Hast du ein guter Götti? Gemäss deinem Kommentar, bin ich nicht so sicher, dass du deine Rechnungen alle selber bezahlst. Die meisten Bauern, welche ich kenne, warten jeweils, bis die DZ ihnen überwiesen werden.
    • Franzv | 18.10.2023
      Wie recht du hast. Geht mir genau so. Ich würde auch auf die Direktzahlungen verzichten und lieber ein freier Mann sein. Aber wir sind gefangene vom System. Wie in einer Diktatur.
      Ohne Direktzahlungen bzw. Programme kann man nicht seine Produkte abliefern.
    • Wale | 20.02.2024
      Warte nur, bis Du 65-ig bist, dann bist Du die Direktzahlungen los.
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