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350 Hektaren Wiesland gegen Maikäfer geimpft

mgt/blu |

 

Agroscope, Pflanzenschutzfachstellen und Landwirte haben die diesjährige Kampagne zur Bekämpfung der Maikäfer im Berggebiet mit natürlich vorkommenden Pilzen gestartet. Mehr als 350 Hektaren Wiesland werden in diesen Wochen geimpft. Die Schäden durch den Käfer sollen so bis zu 80 Prozent reduziert werden.

 

Der Maikäfer verursacht in landwirtschaftlichen Kulturen teils grossen Schäden. Wegen der Klimaerwärmung werden die Sommer länger und die Schädlinge sind in immer höheren Lagen anzutreffen.

 

Engerlinge können zu Totalausfall führen

 

Der Maikäfer sorgt im Berggebiet für Probleme. Die Larven bevorzugen gemäss Agroscope naturnahe Gebiete, damit sie dort während drei bis vier Jahren im Boden ungestört heranwachsen können. Bei einem Massenbefall können Engerlinge ganze Felder vernichten. Die Larven fressen die Wurzeln. Das Gefahrenpotenzial steigt. «Wenn das Gras am Steilhang grossflächig abstirbt, drohen Schlammlawinen und Erdrutsche mit hohen Reparaturkosten für Landwirtschaft, Gemeinden und Kantone», schreibt Agroscope.

 

Kantonalen Pflanzenschutzfachstellen koordinieren das Vorgehen gegen die Larven des Käfers. Das Besondere beim Maikäfer ist die regional synchronisierte Entwicklung. Anhand seines massenhaften Auftretens im «Flugjahr» ist leicht prognostizierbar, wann das «Hauptschadensjahr» – in der Regel das zweite Entwicklungsjahr – einer bestimmten Maikäferpopulation ist.

 

Entomopathogene Pilze sind Pilze, die Insekten parasitieren und diese abtöten oder stark beeinträchtigen. Engerlinge werden von entomopathogenen Pilzen befallen, die im Labor gezüchtet werden können. Damit lassen sie sich effizient biologisch bekämpfen.

 

Nachhaltige Bekämpfungsstrategie

 

Agroscope hat nach eigenen Angaben die «mittlerweile weltweit anerkannte Methode der Bekämpfung von Schädlingen mit natürlichen, krankmachenden Pilzen entwickelt und über die Jahre optimiert.» Dieser auf Maikäfer spezifische Beauveria-Pilz wird zuerst auf sterilisierten Gerstenkörnern gezüchtet. Anschliessend wird diese «Pilzgerste» mit einer Übersaatmaschine in die befallenen Flächen eingearbeitet.

 

2020 wurden das Ausbringen an Steilhängen erstmals getestet. Dazu wurde eine berggängige Zapfenwalze mit Pilzsporen in flüssiger Form eingesetzt. Auch diese Methode zeigte im Herbst erste erfolgreiche Resultate. Diese flexible Ausbringtechnik ist besonders für Beeren und Obst wegen der engen Pflanzabstände vielversprechend.

 

Im April und Mai werden in den Kantonen Bern, Thurgau und Graubünden 350 Hektaren Wiesland mit dem Pilz geimpft.

 

 

Die EU finanziert ein weiteres Forschungsprojekt von Agroscope im Rahmen des Forschungsprogramms Horizon 2020. Dieses fokussiert unter anderem auf die Bekämpfung des neu eingewanderten Japankäfers.

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