Wissenschafter aus Deutschland haben nach eigenen Angaben die bisher heisseste Stelle des Pazifiks entdeckt. Nahe dem Inselstaat Vanuatu massen sie 1850 Meter tief am Meeresboden 378 Grad Celsius, wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) am Freitag in Hannover mitteilte.
Das sei ein neuer Höchstwert. Eine heissere Stelle - 403 Grad - kenne die globale Forschergemeinde bisher nur aus dem Atlantik, sagte BGR-Experte Ulrich Schwarz-Schampera.
Gold entdeckt
Die aussergewöhnliche Temperatur aus dem Pazifik massen die Forscher mit Hilfe des Tauchroboters «Kiel» an einem sogenannten «Schwarzen Raucher», der mit knapp vier Metern Höhe an den Tropfstein in einer Höhle erinnert. Aus seiner Öffnung strömt metallreiches Wasser.
Ausserdem entdeckten die BGR-Forscher, die mit Kollegen der Universität Erlangen und der Jacobs University Bremen unterwegs waren, Spuren von Gold. Ob es sich um eine riesige Ader des teuren Edelmetalls handle, ist laut Experte Schwarz-Schampera noch nicht klar. «Es sieht aber vielversprechend aus.» Das Gebiet liege im Hoheitsgebiet Vanuatus.
Begehrter Rohstoff
Der Inselstaat habe die Untersuchungslizenz auf Gold an einen Dienstleister vergeben. Die BGR ihrerseits hat eine Erlaubnis nur für Forschungsvorhaben. «Wir wollen verstehen, wie grosse Goldlagerstätten entstehen», erklärte Schwarz-Schampera.
Genügend Wissen zu Vorkommen, Formationen und Entstehung liesse Rückschlüsse auf lukrative Gebiete anderswo zu. Gold ist für die Industrie ein begehrter Rohstoff. Zu den Aufgaben der BGR gehört es auch, Vorkommen in internationalen Gewässern zu entdecken, in denen Deutschland einmal abbauen könnte.