Haushalt, Familie, Garten, Unternehmerin und Mitarbeit im Landwirtschaftsbetrieb: Die Anforderungen an den Arbeitsalltag von Bäuerinnen ist vielfältig. 43 Teilnehmerinnen absolvierten ihre erfolgreiche Weiterbildung am Arenenberg im Kanton Thurgau.
Die Abschlussfeier für den Lehrgang Bäuerin fand am 22. Februar 2022 am Arenenberg statt. Freude und Erleichterung sind unter den Teilnehmerinnen deutlich spürbar. 43 Absolventinnen holten sich von Regula Böhi, der Präsidentin des Thurgauer Landfrauenverbandes die Modulzertifikate ab.
Notenschnitt bei einer 5
Die 43 Frauen hatten an verschiedenen Modulen teilgenommen. 95 Prozent aller Modullernzielkontrollen sind erfolgreich abgelegt worden. Der Notendurchschnitt lag bei einer «5». «Die Prüfungen wurden in angenehmer Atmosphäre abgelegt», fasste Sybille Roth, die Leiterin strukturierte Weiterbildung am Arenenberg, zusammen. Sie sagte: «Ihr dürft stolz auf eure Leistungen sein.» Ganz entsprechend dem Motto des Lehrgangs «wie der Blitz» hätten sich die Teilnehmerinnen während ihrer Weiterbildung engagiert.
War die Arbeitsteilung rund um Haus und Hof früher als Familienbetriebe nach traditionellem Rollenverständnis organisiert, kamen für Frauen mit der Zeit weitere Aufgaben hinzu. Vor über 70 Jahren wurden die ersten Berufsprüfungen für Bäuerinnen an den landwirtschaftlichen Schulen in der Schweiz aktuell. Seit Beginn der Prüfung war ihr Zweck, die Arbeit der Bäuerin als Berufsarbeit anzuerkennen und damit die Frauen in der Landwirtschaft besserzustellen. Ausserdem sollten die Frauen die richtigen Arbeitstechniken kennen.
Die Bäuerin beweist viel Können
Die Bäuerin trägt eine grosse Verantwortung, denn sie sorgt für das Wohlergehen von Jung und Alt auf dem Bauernhof. Oder wie es Daniel Vetterli, Co-Präsident des Verbands Thurgauer Landwirtschaft ausdrückte: «Die Bäuerin ist zuständig für die «Landesversorgung».» Diese beinhalte heute viel mehr als früher, nämlich auch unternehmerisches Denken und buchhalterische Kenntnisse.
Vetterli strich die wichtige Rolle der Bäuerin auf den Betrieben hervor. Dies veranschaulichte er ähnlich einem Puzzle. Jedes Mitglied der Familie erfülle unterschiedliche Aufgaben im landwirtschaftlichen Betrieb. Vetterli wünschte den Frauen Erfolg auf ihren weiteren beruflichen Wegen.
Individuelles Lernen
Der Arenenberg bietet allen interessierten Personen eine zeitgemässe, nach ihren persönlichen Bedürfnissen ausgerichtete Weiterbildung an. Die Weiterbildung setzt sich in Modulen von 22 Wochen mit aktuellen Themen wie gesunder Ernährung, Familie, Nachhaltigkeit und rationeller Haushaltsführung auseinander.
Der Aufbau des Lehrgangs, wie die einzelnen thematischen Module, ermöglicht ein individuelles Lernen, welches auf die jeweilige Persönlichkeit und Lebenssituation zugeschnitten ist. Die Ausbildung ist für junge Frauen, welche sich nach Abschluss der Berufslehre weiterbilden möchte genauso geeignet, wie für Familienfrauen und für Teilzeitangestellte.