Die niederländische Behörde für Lebensmittelsicherheit (NVWA) hat insgesamt 46 Tierhaltungsbetriebe vorübergehend gesperrt, um Gefahren für die öffentliche Gesundheit auszuschliessen.
Die NVWA in Utrecht begründete die Massnahme mit dem Fund des Ratten-, Mäuse- und Mardergifts «Racumin Foam» mit dem Wirkstoff Coumatetralyl in der Leber eines Kalbes.
Vorsorgliche Sperrung
Aufgefallen sei der toxische Rückstand bei obligatorischen Stichprobenuntersuchungen im Schlachthof. Die mit der Nagerbekämpfung beauftragte Firma habe sich bei der Anwendung des Rodentizids nicht oder nur unzureichend an die Vorschriften gehalten.
Zudem sei der Schädlingsbekämpfer in 45 weiteren Betrieben tätig gewesen, die deshalb ebenfalls vorsorglich gesperrt worden seien. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Coumatetralyl «mässig giftig». Demnach kann die Aufnahme grösserer Mengen für Menschen gesundheitsschädlich sein.
Milchlieferung teilweise freigegeben
Der NVWA zufolge dürfen bis auf Weiteres keine Tiere aus den betroffenen Rinder-, Schweine- und Schafhaltungen abtransportiert werden; das gelte auch für Produkte und Nebenerzeugnisse wie Gülle und Milch.
Zurzeit werde untersucht, wie und wo das Schädlingsbekämpfungsmittel ausgebracht wurde. Gegebenenfalls müssten weitere Kontrollproben von Tieren genommen werden. Unterdessen gaben die Beamten für fünf Betriebe den Abtransport von Milch frei, weil in der Nähe der Milchkühe keine Schädlingsbekämpfung stattgefunden hat.