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48 Jahre im gleichen Betrieb

Von der Lehre bis zur Pensionierung hat Kurt Lehmann bei der Landmaschinenfirma Anliker in Fraubrunnen BE gearbeitet.

Heinz Röthlisberger |

 

 

Von der Lehre bis zur Pensionierung hat Kurt Lehmann bei der Landmaschinenfirma Anliker in Fraubrunnen BE gearbeitet.

Für Kurt Lehmann war die erste Stelle gleich auch die richtige, und zwar für sein ganzes Arbeitsleben. «Es war die Zeit, als die Mechanisierung immer mehr die Landwirtschaft eroberte», erinnert sich der auf einem Bauernhof in Rüdtligen BE aufgewachsene Kurt Lehmann an seine Schulzeit.

Noch Pferde auf Elternhof

Auch zu Hause kamen neben den Pferden bereits etliche Landmaschinen zum Einsatz. Weil ihn die Landtechnik interessierte und er trotzdem mit den Bauern in Kontakt bleiben wollte, entschied er sich für die Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker, das heisst zum Schmied-Landmaschinenmechaniker, wie der Beruf zu dieser Zeit hiess. Den Zusatz Landmaschinenmechaniker gab es bei seinem Schulaustritt gerade erst seit drei Jahren. Das war eine direkte Folge des rasanten Aufkommens der Landtechnik in dieser Zeit.

Es hat einfach gepasst

Am 16. April 1968 war es so weit. Als 16-Jähriger konnte Kurt Lehmann seine Lehrstelle bei der Landmaschinenfirma von Hans Anliker in Fraubrunnen BE antreten. Und was bemerkenswert ist: Bis zu seiner Pensionierung am vergangenen 17. Dezember 2016, seinem 65. Geburtstag, hat er der Firma Anliker 48 Jahre lang die Treue gehalten. Etwas, das in der heute schnelllebigen Zeit nicht mehr ganz selbstverständlich ist.

«Die Arbeit bei Anlikers hat mir einfach gepasst», sagt Lehmann. Auch habe es immer genügend Arbeit gegeben, da gebe es einfach keine Gründe für einen Wechsel. Und dann spricht er das an, was wohl viele in den letzten Jahren an ihren Arbeitsplätzen erlebt haben. Hektischer sei es geworden. Zeitweilen habe er das Menschliche vermisst, etwas, das früher noch viel ausgeprägter gewesen sei.

Der Gigant von Claas

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Lehrzeit bekam Lehmann bei Hans Anliker eine Festanstellung. Repariert wurde alles, vor allem aber auch Bührer-Traktoren und Mähdrescher von Claas, die von Anlikers verkauft worden sind. «Es war die Zeit der selbstfahrenden Mähdrescher des Typs Gigant von Claas», erinnert sich Kurt Lehmann.

Dieser Mähdrescher mit 2,70 und 3 Meter Arbeitsbreite sei bei den Bauern sehr gut angekommen. Einmal hätten sie in einem Jahr 12 Mähdrescher verkauft. Auch musste er zweimal für Weiterbildungskurse zu Claas nach Deutschland ins westfälische Harsewinkel. «Das war auch viel Prestige für uns», sagt der 65-Jährige mit einem Lächeln.

Eine Bührer-Institution

Und da waren natürlich die Bührer-Traktoren. Kurt Lehmann ist im Laufe der Jahre in Sachen Bührer-Traktoren zu einer wahren Institution geworden. Er weiss mehr oder weniger alles über die Schweizer Traktorenmarke und ihre technischen Eigenheiten. «Fritz Bührer hat seine Traktoren mit einer guten Qualität gebaut, die je nach Modell mit dem Tractospeed- und dem Triplex-Getriebe schon zu ihrer Zeit hochmodern waren», sagt Lehmann.

«Und vor allem waren sie, und sind es noch heute, sehr einfach zu reparieren. Ein grosser Vorteil des Bührers zu den ausländischen Traktoren war auch die bessere Abstufung der langsamen Gänge.» Damit habe der Traktor zum Beispiel sehr gut zum Kartoffelgraben mit dem Samro-Vollernter eingesetzt werden können.

Man weiss ja nie

Bei Anlikers war Lehmann in all der Zeit  für die Bührer-Traktoren zuständig. Und zwar nicht nur bis zum Produktionsstopp gegen Ende der 70er-Jahre. Denn viele Bührer-Traktoren sind in der Region um Fraubrunnen auch heute noch  im Einsatz, und die müssen natürlich gewartet werden.

Eigentlich wäre Kurt Lehmann mittlerweile im Ruhestand. Im Januar habe er aber noch zwei Bührer, bei denen er den Service machen müsse. Dann wird seine Zeit bei Anlikers wohl definitiv zu Ende sein. Aber man weiss ja nie. Langweilig wird es ihm auch in seiner Pensionierung nicht. Denn auf dem Landwirtschaftsbetrieb seines Neffen Markus Lehmann in Rüdtligen sind immer noch drei Bührer-Traktoren im Einsatz. Und diese müssen schliesslich gehegt und gepflegt werden.  

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