Wendig, kraftvoll, sehr flexibel – diese Voraussetzungen sollte die neue Maschine der Gebrüder Weidemann erfüllen. Schon der erste in Serie produzierte Hoftrac, der Perfekt 130, wurde bereits im Jahr 1974 auf diese Aspekte hin entwickelt.
Handarbeit durch Maschine ersetzen
Was war neu an den Maschinen? Anfang der siebziger Jahre tüftelten die Gebrüder Weidemann in ihrer Werkstatt in Diemelsee-Flechtdorf im Bundesland Hessen an einer Maschine, die auch in den Stall hineinfahren und dort arbeiten sollte. «Das war bis dahin kaum möglich, denn selbst in den damaligen Neubauten der fünfziger und sechziger Jahre war der Futtertisch oft nur mit einer Schubkarre befahrbar», schreibt Weidemann in einer Mitteilung.
Hinter den Kühen war ebenfalls nur Platz für eine Schubkarre. Die Fütterungsaufgaben sowie die Entmistungsarbeiten mussten von Hand erledigt werden. Anfangs ging es deshalb bei der Hoftrac-Entwicklung vor allem darum, die harte «Knochenarbeit» durch eine Maschine zu ersetzen. Die Herausforderung: Der Radlader musste in die engen Gänge hineinfahren und dort arbeiten können. Deshalb wollte man bei Weidemann eine Maschine bauen, die so schmal wie möglich, gleichzeitig aber auch wendig und kraftvoll sein sollte. Die anstrengende Handarbeit sollte unabhängig von den Gebäudeverhältnissen mechanisiert werden. Die einzige Lösung: Ein Knicklenker.
Vielfalt von Anbaugeräten
Mit dem Serienstart des Modells Perfekt 130 wurde 1974 der Grundstein für eine Innovation der Landtechnik gelegt. «Mit dieser Arbeitsmaschine öffnete Weidemann den Händlern und der gesamten Branche ein völlig neues Marktsegment in der Landtechnik», schreibt das Unternehmen weiter. Mit dem Perfekt 130 gelang es, in die Stallgebäude hineinzufahren, um dort mit der kleinen Maschine arbeiten zu können. Die Nachfrage war gross, so dass in den Folgejahren die Modellpalette und die Produktionszahlen stetig wuchsen.
Es folgten zahlreiche Weidemann-Maschinengenerationen. Mit den verschiedenen Anbaugeräten wurden die Hofracs zu Multitools auf den Betrieben, da sie für viele Arbeitsaufgaben eine optimale Lösung darstellten. Waren am Anfang vor allem die Dunggabel und das daraus entwickelte Krokodilgebiss sowie die Schaufel die gängigsten Werkzeuge für den täglichen Einsatz, so wird heute eine grosse Vielfalt von Anbaugeräten angeboten. «Die enge Zusammenarbeit zwischen den Weidemann-Entwicklern und deren Anwendern hat immer wieder zu innovativen Konzepten und zu einem Produktprogramm mit hoher Gebrauchstauglichkeit und ausgereifter Technik geführt», schreibt Weidemann weiter.
Die Weidemann GmbH wurde 1960 gegründet und fertigt Hoftracs, Rad- und Teleskoplader für die Landwirtschaft und ist nach eigenen Angaben führender Hersteller dieser Maschinen für Landwirte, Pferdewirte, Gemeinden, Gärtnereien und Baumschulen, Gewerbetreibende, Tourismus, Hotellerie, Eventveranstalter und weitere Anwendergruppen in Zentraleuropa. Seit Produktionsbeginn sind bereits über 160’000 Lader produziert worden. Seit 2005 ist die Weidemann GmbH eine Tochtergesellschaft der Wacker Neuson SE.