Bislang ging am meisten Agrarland durch Überbauung verloren. Laut Bauer Bruno Schweizer aus Brunnadern SG gefährden jetzt aber ebenso Renaturierungs- und Ökologisierungsprojekte der Landwirtschaftsfläche. Als Beispiel nenne er das Thurprojekt in Wattwil SG.
Kanton SG
Der St. Galler SVP-Kantonsrat Bruno Schweizer schlägt Alarm. In einem Leserbrief auf dem Portal toggenburg24. ch weist er auf die Zahlen hin, die der Regierungsrat des Kantons St. Gallen am 21. Januar publiziert hat. Die Regierung beantwortete damit eine Interpellation der drei SVP-Kantonsräte Bruno Schweizer (Brunnadern SG), Christian Freund (Eichberg SG) und Hans Tanner (Degersheim SG).
Laut Emil Zwingli aus Wattwil SG, der sich stark für das Newsportal engagiert, ist die Meldung zum Leserbrief sehr oft angeklickt worden und hat alle anderen Meldungen bezüglich Aufmerksamkeit in den Schatten gestellt.
Agrar- und Alpland weg
Die drei St. Galler Kantonsräte, die allesamt Landwirte sind, stellten Fragen zur Flächenentwicklung von Bauzonen, Strassenflächen, Gewässern, Siedlungen, Wald, Alpflächen und landwirtschaftlicher Nutzfläche (LN) in den letzten dreissig Jahren. Die Regierung hatte keine neueren Daten als diejenigen der Arealstatistik des Bundes bis zum Jahr 2018 zur Verfügung.
Das allein zeigt, dass dieses Monitoring für die Regierung keine Priorität hat. Die grösste Veränderung zeigt sich bei der LN, von der zwischen 1985 und 2018 4888 Hektaren oder 48’800’000 Quadratmeter verloren gegangen sind.
Neues Agrarland entstand nur im Fall von 337 Hektaren, wobei 23 Hektaren frühere Alpweiden sind, die neu als LN gelten. Auch 1038 Hektaren Alpfläche sind verloren gegangen; dass 87 Hektaren neue Alpfläche entstanden sind auf vorher vegetationslosen Flächen, vermag das bei weitem nicht zu kompensieren.
Auch Renaturierungen gefährdeten Agrarland
Bruno Schweizer, dessen Biotruten einst Schlagzeilen machten, kommentiert dies auf toggenburg24.ch wie folgt: «Machen wir mit Überbauen, Ökologisierung und Landverschwendung durch überdimensionierte Redimensionierungen in diesem Tempo weiter, so wird in weniger als zehn Generationen die gesamte produzierende landwirtschaftliche Nutzfläche verschwunden sein.»
Von 1985 bis 2018 wurden im Kanton St. Gallen 2’881 Hektaren Landwirtschaftsland in Bauland umgewandelt (Symbolbild).
Daniel Salzmann
Die Verschwendung durch die Bautätigkeit sei seit einigen Jahren ein grosses Thema, Massnahmen und Initiativen seien ergriffen worden. Er nennt kurz darauf die wachsende Bevölkerungszahl und denkt dabei wohl an Initiativen wie diejenige zur Masseneinwanderung oder diejenige gegen die Zehn-Millionen-Schweiz. Doch die masslosen Renaturierungs- und Ökologisierungsprojekte gefährdeten das Agrarland ebenso, und das sei erst angelaufen.
«Radikales Umdenken nötig»
Schweizer erinnert an das Hochwasserschutzprojekt am Rhein, das auf einen Schlag 300 Hektaren Land zerstöre, oder die Renaturierung an der Thur, die ebenfalls 6,5 Hektaren beste LN zerstöre, oder den Ausbau der Rickenstrasse (statt einer Tunnellösung). Auch das Waldgesetz müsse dringend überarbeitet werden, und zwar so, dass der Wald, der wächst, nicht mehr strenger geschützt sei als das Kulturland, das abnehme.
Das Fazit von Schweizer: «Es ist zwingend und sofort ein radikales Umdenken nötig.» Bislang ging am meisten Agrarland durch Überbauung verloren.
Wichtiger wäre es nicht alles zuzupflastern zu wollen. Aber Migration sei Dank...
Nahrung wird in der Fabrik hergestellt, ( Forschung läuft) soll ja viel gesünder und ökologischer sein.... Oder geht es um den Provit?
Jo gäll Erich, es Cheibe züg met dene Buure !
Nun jammern die Bauern (können die eigentlich nichts anderes?), weil sie gestohlenes Gut zurückgebn müssen.
Das ist eine krasse Wahrnehmungsstörung bis hin zu Realitätsverlust.
Ein Ketzer wer das Gegenteil behauptet...
Volksinitiative?