Das Bundesamt für Energie (BFE) hat am 13. Juli 2023 die «Statistik Sonnenenergie» für das Jahr 2022 veröffentlicht. Dieser ist zu entnehmen, dass mit Sonnenenergie im Jahresverlauf fast 7 Prozent des Schweizer Strombedarfs gedeckt werden konnte.
Dies sei auch einem massiven Zuwachs an Photovoltaik-Anlagen zu verdanken. Dieses Wachstum habe die Prognosen übertroffen, heisst es in einer Medienmitteilung von Swissolar. Swissolar ist der Verband der Schweizer Solarenergiebranche.
43’000 neue Photovoltaik-Anlagen im 2022
Die neu installierte Photovoltaik-Leistung stieg gegenüber 2021 um 58 % auf den neuen Rekordwert von 1083 Megawatt (MW). Damit konnte das bereits beeindruckende Wachstum der beiden Vorjahre (rund 45 %) nochmals deutlich übertroffen werden. Pro Kopf entspricht der Zubau im letzten Jahr etwa einer Fläche von 0,6 Quadratmetern. Die gesamte installierte Leistung lag zum Jahresende bei 4’730 MW.
Die Jahresproduktion lag bei 3’858 Gigawattstunden (GWh), was in etwa dem Jahresverbrauch von 1.2 Millionen 4-Personen-Haushalten oder der Hälfte der Jahresproduktion des AKW Gösgen entspricht. Der Anteil der Solarstromproduktion am Stromverbrauch der Schweiz lag 2022 bei 6.76 % (2020: 4.89 %). Im laufenden Jahr wird Solarenergie sogar über 8 % des Bedarfs liefern. Insgesamt wurden rund 43'000 neue Anlagen gebaut, mit einer Durchschnittsleistung von 25.2 Kilowatt.
Die Statistik zeigt die Entwicklung des Photovoltaik-Marktes in der Schweiz. Die Wachstumskurve zeigt weiterhin steil nach oben.
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Die grosse Nachfrage hat aber auch den Preis für Photovoltaik-Komponenten in die Höhe getrieben, und zwar um durchschnittlich 12%. Die Solarbranche erzielte einen Umsatz von 2,4 Milliarden Franken und schaffte rund 3'500 neue Arbeitsplätze. Immer noch gäbe es aber Engpässe bei Fachkräften und Lieferketten, was die Arbeit erschwere und verzögere.
Mit dem «Solarexpress» ans Ziel
Um die vom Bund gesteckten Ziele zu erreichen, müsse in den nächsten 12 Jahren die Menge an Solarstrom versiebenfacht werden. Das Parlament muss dazu die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Die Politik habe erkannt, dass Solarenergie ein zentrales Element der zukünftigen Energieversorgung sein muss, schreibt Swissolar. Schon 2035 sollen gemäss National- und Ständerat 35 Terawattstunden Strom aus neuen erneuerbaren Energien stammen, davon der grösste Teil aus Solaranlagen.
Das rasante Marktwachstum zeige, dass die Erreichung dieses Ziels durchaus realistisch ist, zumal das «Solarexpress»-Gesetz zum beschleunigten Bau alpiner Anlagen seine Wirkung erst in den nächsten Jahren entfalten werde, so der Verband weiter.
Allein auf geeigneten Dächern und Fassaden könnten jährlich mehr als 70 Terawattstunden Solarstrom erzeugt werden. Damit das Wachstum weiter geht, braucht es langfristig verlässliche Rahmenbedingungen, wie sie in den Beratungen zum Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien (Mantelerlass) vorgesehen sind. «Wichtig ist, dass dieses Gesetz rasch in Kraft tritt», schreibt Swissolar.
Die Grafik zeigt die durchschnittliche, jährliche Sonneneinstrahlung. Die Nutzung der Solarenergie lohnt sich aber in allen Regionen trotz unterschiedlicher Anzahl Sonnenstunden.
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Neue Berufslehren ab August 2024
Für das laufende Jahr rechnet Swissolar mit einem Photovoltaik-Zubau von 1300-1400 MW (+20-30%). Gebremst werde die Entwicklung primär durch den Fachkräftebedarf. Zum richtigen Zeitpunkt kämen deshalb die neuen Berufslehren Solarinstallateur:in EFZ und Solarmonteur:in EBA , für die ab 1. Oktober Lehrverträge abgeschlossen werden können. Die Lehrgänge beginnen im August 2024 .
Hier finden Sie die «Statistik Sonnenenergie» des BFE.
Über Swissolar
Swissolar ist der schweizerische Fachverband für Sonnenenergie. Swissolar vertritt als Branchenverband die Interessen von 1’050 Verbandsmitgliedern in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden. An die Mitgliederverbände der Schweizer Solarenergiebranche angebunden sind rund 12’000 Arbeitsplätze.
Die Vision von Swisssolar ist es, bis spätestens 2050 eine sichere, erneuerbare und ressourcenschonende Energieversorgung der Schweiz sicherzustellen, bei der die Solarenergie eine tragende Rolle spielt.
Die Sonne liefert der Schweiz jährlich 200-mal mehr Energie als wir brauchen. Swissolar setzt sich für die Energiewende hin zu einer Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger ein. Wärme und Strom von der Sonne nehmen dabei eine zentrale Stellung ein.