In Kasachstan sollen in den nächsten fünf Jahren rund 600'000 ha Brachland in die Bewirtschaftung genommen werden. Einen entsprechenden Auftrag hat Präsident Nursultan Nasarbajew jetzt der Regierung in Astana erteilt.
Dazu soll das noch aus Sowjetzeiten stammende Bewässerungssystem erneuert und wieder in Betrieb genommen werden. Nasarbajew wies darauf hin, dass es inKasachstan noch immer mehrere Tausend Brunnen gebe, über die einst die Weidetiere mit Wasser versorgten worden seien. Eine Reaktivierung dieser Brunnen und die Installation neuer Bewässerungssysteme könnten nach Ansicht des Staatschefs eine grosse Ausdehnung des Ackerbaus ermöglichen.
In Kasachstan werden derzeit der amtlichen Statistik zufolge etwa 96,3 Mio. ha landwirtschaftlich genutzt, was einem Anteil von rund 37% der Landesfläche entspricht. Zusätzlich verfügt Kasachstan über geschätzte 100 Mio. ha an Landreserven, die nicht bewirtschaftet werden. Nasarbajews Vorstoss ist nicht neu. bereits seit der Bodenreform im Jahr 2005 verfolgt Kasachstans Regierung das Ziel, die enormen Landreserven in die Bewirtschaftung zurückzuführen.
Nach Angaben von Landwirtschaftsminister Askar Myrzahmetov wurden in den vergangenen zehn Jahren jedoch nur rund 8 Mio. ha an Brachland unter den Pflug gebracht. Um die Bewässerung der Ackerflächen zu verbessern, wurde jetzt von kasachischer Seite die Möglichkeit ins Spiel gebracht, zusätzliche Wassermengen aus dem Nachbarland Tadschikistan zu beziehen. Mehr als 90% der Wasserreserven Zentralasiens befinden sich in Tadschikistan sowie in Kirgisistan. Die beiden grössten Flüsse der Region, Syrdarja und Amudarja, haben ihren Ursprung in diesen beiden Ländern, während Kasachstan flussabwärts liegt.