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65 Stiere fürs 1000 Bull Genom Project

Seit fünf Jahren gibt es die Qualitas. In der Schweiz wirkt sie eher im Hintergrund. Doch weltweit mischt sie vorne mit.

 

 

Seit fünf Jahren gibt es die Qualitas. In der Schweiz wirkt sie eher im Hintergrund. Doch weltweit mischt sie vorne mit.

Am 18. Mai findet die Aktionärsversammlung der Qualitas AG statt. Gefeiert wird das fünfjährige Bestehen. Gegründet wurde die Qualitas  2011. Damals war Jürg Moll noch bei  Braunvieh Schweiz tätig. Heute ist er Geschäftsführer der Qualitas. Und er erklärt, weshalb man damals die neue Organisation gegründet hat: «Vor   2011 wurde intensiv über Fusionen zwischen den Milchviehzuchtverbänden diskutiert.

Die Pläne scheiterten. Es blieb die Überzeugung, dass es Sinn macht, rassenunabhängige Bereiche der Zuchtverbände aus Kostengründen zusammenzulegen. Daraus entstanden das Milchanalyselabor Suisselab und die Qualitas für Informatik und  Zuchtwertschätzung.»

Kein Firmenmonopol

Allerdings, schiebt Moll nach, spielten bei der Zuchtwertschätzung nicht nur finanzielle Faktoren eine Rolle. Es brauche Know-how: «Man wollte einen Pool mit Experten bilden, damit man international Schritt halten kann.» Schritt halten – aber auch Tendenzen aus dem Ausland zuvorkommen: «Die Viehzucht muss in bäuerlichen Händen bleiben. Es darf nicht sein, dass eine Handvoll internationaler Firmen das Geschehen diktiert, wie es bei den Hühnern und zunehmend auch bei den Schweinen der Fall ist.»

Die Aktionäre der Qualitas AG sind Swissherdbook und Braunvieh Schweiz. Für diese Verbände erbringt die Qualitas die Informatikdienstleistungen und rechnet die Zuchtwerte. Der Holsteinzuchtverband hat einen Sitz im Verwaltungsrat und lässt die Zuchtwerte schätzen. Für den Ziegenzuchtverband betreut die Qualitas Informatik und Zuchtwertschätzung, ebenso für die Milchschafzuchtgenossenschaft. Für den Schafzuchtverband und Mutterkuh Schweiz führt sie die Datenbanken.

Derzeit baut sie eine Applikation zur Gesundheitsdatenerfassung für Suisag und Qualiporcs  auf, und ab 2017 übernimmt sie für Mutterkuh Schweiz auch die Zuchtwertschätzung. Auch die Eringerzüchter lassen die Zuchtwerte ihrer Tiere von der Qualitas schätzen und profitieren so vom Wissen der Profis. Was aber nicht heisse, dass die Qualitas Vorgaben mache, betont Moll: «Der Entscheid über Publikationsregeln oder Einführung eines Index liegt bei der Zuchtorganisation. Wir unterstützen unsere Kunden fachlich.»

Bei Intergenomics dabei

Dabei kann die Qualitas nicht nur auf den Erfahrungsschatz aus der Schweiz zurückgreifen. Im Gegenteil, die AG ist weltweit vernetzt. Der länderübergreifende Austausch wurde spätestens 2008 mit der genomischen Selektion unabdingbar. Länder wie die Schweiz mit kleinen Populationen mussten und müssen sich Anschluss suchen, um nicht abgehängt zu werden. Als Beispiel nennt Moll das  1000 Bull Genom Project zum Austausch von Sequenzdaten, an dem die Qualitas mit Nationen von Deutschland bis Australien beteiligt ist: «Wir haben 65 Stiere  sequenziert und stellen diese Daten zur Verfügung. Im Gegenzug haben wir Zugriff auf die Sequenzdaten von 1000 ausländischen Stieren.» Daneben habe man weitere Allianzen schmieden können: «Wir sind Mitglied bei Intergenomics, dort sind sämtliche Braunviehländer dabei.»

Vernetzt mit Nordamerika

Bei Holstein und Red Holstein ist die Schweiz seit 2016 im nordamerikanischen Konsortium mit den USA, Kanada, Italien und Grossbritannien. «Neben dem Konsortium gibt es noch Eurogenomics der europäischen Holsteinzuchtnationen. Doch die Schweiz passt besser zu den Nordamerikanern, da bei uns viel nordamerikanische Genetik eingesetzt wird», erklärt Moll. «Bei der Genomik ist es wichtig, dass Populationen verknüpft sind.» Allerdings müsse man als kleine Nation froh sein,   überhaupt  aufgenommen zu  werden.

Zucht auf Effizienz

Bei dieser Aussage ist auch etwas Tiefstapelei dabei. Denn die Qualitas ist fürs Ausland durchaus interessant. Beispielsweise bei der Zucht auf Effizienzmerkmale. «Kühe unterscheiden sich genetisch im Methanausstoss», erklärt Moll. «Da wir mit der ETH und der Agroscope in den Respirationskammern am Strickhof schon Kühe untersucht haben, verfügen wir in der Schweiz über eine gute Datengrundlage. Dank dieser sind wir Partner bei Genome Canada, das sich auch mit der Effizienzzucht beschäftigt, und können unser Know-how einbringen.»

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