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70 Liter Regen in 45 Minuten

Ein Unwetter brachte im Gebiet Schnangnau, Eriz und Horrenbach BE am Mittwochabend Niederschläge von 70 Litern pro Quadratmeter in nur 45 Minuten. Die Zulg und ihre Zuflüsse wurden zu reissenden Hochwassern.

Samuel Krähenbühl |

 

Ein Unwetter brachte im Gebiet Schnangnau, Eriz und Horrenbach BE am Mittwochabend Niederschläge von 70 Litern pro Quadratmeter in nur 45 Minuten. Die Zulg und ihre Zuflüsse wurden zu reissenden Hochwassern.

Am Mittwochabend führte ein heftiges Gewitter in der  Thunerseeregion zu einer wahren Wasserwalze am Fluss Zulg, der bei Steffisburg BE in die Aare fliesst. Das Wasser stammte vor allem aus einer Gewitterzelle im Gebiet zwischen Schöriz und Honegg. Bauer Bernhard Aeschlimann mass auf der Alp Honegg  in der Gemeinde Eriz in 45 Minuten sage und schreibe 70 Liter Regen pro  Quadratmeter. Dabei hatte er Glück im Unglück. Zwar wurde seine Zufahrtstrasse teilweise verschüttet, aber seine Alpweiden haben kaum etwas abgekommen.

20 Meter mitgerissen

Weniger Glück hatte Fritz Reusser, der einen Betrieb im Talgrund auf beiden Seiten der Zulg führt. Das normalerweise gemütlich dahinfliessende Gewässer riss einen Streifen Land von 15 bis 20 Meter samt Wanderweg und Bäumen mit sich. «Die Erlen und Tannen, welche am Mittwoch noch hier standen sind jetzt in Bern im Rechen», meint er lakonisch. Das verbreiterte Bachbett sieht nach dem Hochwasser wie eine Mondlandschaft aus.

Reusser befürchtet nun, dass die Behörden nicht bereit sein könnten, das verlorene Terrain wieder aufzuschütten. «Falls dies der Fall wäre, dann müsste ich ja dann wohl auch noch zusätzlich Land abtreten, um den Wanderweg wieder herzustellen», befürchtet Reusser. Doch dieser Schaden sei trotz allem noch weniger schlimm als das, was seinen Alpweideflächen auf der Schattseite des Zulgtales geschehen sei. Dort seien diverse kleinere Gräben und Bäche über die Ufer getreten und hätten viel Geröll und Holz liegen gelassen. «Auf einem Drittel der Weiden wächst dieses Jahr nichts mehr», meint er nachdenklich. Im Moment habe er zwar noch Futter für etwa drei Wochen, aber für danach sehe es punkto Fütterung schlecht aus.

Zivilschutz kommt

Zumindest habe die Gemeinde Horrenbach-Buchen, auf deren Gebiet die Schattseite des Zulgtals liegt, für rasche Hilfe gesorgt und den Zivilschutz aufgeboten: «Ab Montag kommen zehn  Mann zu mir. Aber es braucht auch schweres Gerät, und das hat der Zivilschutz nicht.» Wenn er privat aufräumen müsse, dann sei nur etwa ein Drittel der Kosten durch den Elementarschadenfonds gedeckt. Immerhin bleibt Familie Reusser ein Lichtblick. Die im Bau befindliche neue Scheune sowie die neue Brücke über die Zulg haben das Unwetter heil überstanden. Bei der Brücke, welche so ausgelegt ist, um ein Jahrhunderthochwasser zu überleben, sei es knapp geworden. «Es hat nur eine Handbreit gefehlt und das Wasser hätte die Brücke mitgerissen», sagt Reusser nachdenklich.

Kommt die Armee?

Die Gemeinde Horrenbach-Buchen sei daran, die Schäden aufzunehmen, sagt Gemeindepräsident Willy Balmer auf Anfrage: «Die Armee prüft, ob sie einen Einsatz zum Aufräumen leistet.» Bereits habe der Zivilschutz 200 Mannstunden zugesichert. Auch Strassen wurden in Mitleidenschaft gezogen. So ist die Alp Hinterer Zugschwand  noch immer abgeschnitten.
Auf Erizer Seite seien die Schäden auf dem Kulturland weniger schlimm als im Horrenbach, sagt Gemeindepräsident Daniel Jost. Doch einige Wege seien ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

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