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70 Tonnen Erdbeeren pro Tag

Die Leserreise in Russland fand vom 24. Juni bis 3. Juli statt. 23 Leserreisende erkundeten während 10 Tagen die russische Landwirtschaft und Kultur. In dem Tagebuch-Blog werden die vielen Reiseerlebnisse aus Russland festgehalten. Freut euch über zahlreiche Bilder und Kurzvideos aus dem grössten Land Europas.

 

Die Leserreise in Russland fand vom 24. Juni bis 3. Juli statt. 23 Leserreisende erkundeten während 10 Tagen die russische Landwirtschaft und Kultur. In dem Tagebuch-Blog werden die vielen Reiseerlebnisse aus Russland festgehalten. Freut euch über zahlreiche Bilder und Kurzvideos aus dem grössten Land Europas.

Erdbeeren soweit das Auge reicht. Wir stehen auf den Erdbeerfelder der Sovchoz Lenina. Im Hintergrund ragen die hohen Gebäude Moskaus in den Himmel. Wir sind von Kaluga wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt Moskau gefahren. Auf diesem Betrieb wird direkt für die Grossstadt produziert.

10 Prozent der Ernte behalten

Die Felder sind bei unserem Besuch auf dem Erntehöhepunkt. Seit dem 9. Juni werden auf 100 Hektaren Erdbeeren geerntet. 1500 Personen, oft freiwillige Arbeiter, pflücken 70 Tonnen Erdbeeren pro Tag. Sie werden nicht mit Geld, sondern mit Erdbeeren bezahlt. 10 Prozent ihrer Tagesernte können sie nach Hause nehmen.

Unter anderem auch deshalb gibt es auf den Feldern Aufpasser. Sie wägen die Ernte jedes Pflückers ab. Der Ernterekord liegt übrigens bei 400 kg Erdbeeren an einem Tag. Die täglich 70 Tonnen Erdbeeren werden nicht gekühlt, sondern direkt und frisch in Moskau und Umgebung verkauft. Sie finden dort regen Absatz. Der Kilopreis liegt bei rund 4,5 Franken.

2,5 Millionen Liter Saft

Die zerquetschten oder verletzten Früchte werden in der eigenen Fabrik zu Erdbeersaft weiterverarbeitet. Gemäss Angaben des Betriebes gibt es praktisch keine faulen Erdbeeren, da die Felder gut abgeerntet werden. Nach dem Besuch der Erdbeerenfelder gehen wir zum Agrotourismusbereich der Sovchoz Lenina. Dort erfahren wir einige Produktionszahlen des sozial ausgerichteten Betriebes.

Denn es werden nicht nur Erdbeeren, sondern auch diverse andere Früchte und Gemüse angebaut. Daraus entstehen unter anderem 2,5 Millionen Liter Saft und 14 Tonnen Früchte und Gemüse. Und auch ein Milchviehbetrieb mit rund 1000 Kühen gibt es auf dem Gelände. Die durchschnittliche Milchleistung liegt bei 9000kg pro Kuh.

"Wir würden schon lange die Welt ernähren"

Der Direktor der Sovchoz Lenina, Pavel Grudinin, ist überzeugt: „Wenn uns Bauern nicht die Politik im Wege wäre, würden wir schon lange die Welt ernähren.“ Für ihn ist es wichtig, den Stadtkindern die Landwirtschaft näher zu bringen. Er hat deshalb viel Geld in das Agrotourismuszentrum investiert. 

Im Zentrum können allerlei Bauernhoftiere gestreichelt, gefüttert und gemolken werden. Gemüse wird ebenfalls kultiviert und kann von den Besuchern mit nach Hause genommen werden. Im Sortengarten gibt es viele unterschiedliche Pflanzen zu begutachten.

Märchenschloss als Kindergarten

Sozial geht es auch im eigenen Dorf des Betriebes zu und her. Die Arbeiter erhalten alle eine Wohnung und haben für ihre Kinder Anrecht auf einen Kindergarten- und Schulplatz in der Anlage. Diese kann sich mehr als sehen lassen. Ein Kindergarten in Form eines riesigen Märchenschlosses ragt empor, zwei grosse Weiher dienen als Erholungsort. Aber ein absoluter Höhepunkt für Kinder und jung gebliebene Erwachsene ist ein grosser Fantasiespielplatz.

Mit vielen Eindrücken von diesem sozialen Projekt und dem Agrotourismuszentrum fahren wir nach Moskau zu unserem Hotel Izmailovo Delta zurück. In Russland gibt man übrigens nie die Fahrzeit an, sondern die zu fahrenden Kilometer. Denn je nach Verkehrslage, und die ist in Moskau trotz mehrspuriger und breiter Strasse immer von Stau geprägt, oder Strassenzustand (davon hatten wir es ja schon im letzten Blog) kann man für die gleiche Strecke lang oder auch länger im Bus hin- und herschaukeln.

 

Erdbeerbau in Russland

Die Erdbeeren werden im Reihenabstand von 1m gepflanzt und direkt mit einer Tropfbewässerung ausgestattet. Über die Tropfbewässerung werden den Pflanzen auch Flüssigdünger verabreicht. Vor der Düngung wird eine Blattanalyse durchgeführt, um die fehlenden Nährstoffe gezielt einsetzten zu können.

Rund um die Erdbeeren wird Strohmulch zum Schutz vor Grauschimmel, Krankheiten und Schmutz verteilt. Die ersten Erdbeeren der Saison wiegen im Schnitt 70g, anschliessend werden diese leichter. Die Pflanzen werden mit Grundwasser bewässert, die Grundwasserfassung liegt in 150 Meter Tiefe.

Die Erdbeerfelder befinden sich jeweils ein Jahr im Aufbau und drei Jahre in Produktion. Im Aufbaujahr werden alle Pflanzenträger entfernt. Nach den drei Produktionsjahren wird drei Jahre lang Getreide angebaut. Danach folgt ein Jahr Brache, bevor wieder Erdbeeren kultiviert werden.

Der Betrieb hat eine eigene Setzlingszucht, ein Teil der Pflanzen wird aber auch aus Weissrussland dazu gekauft. Es werden frühe, mittlere und späte Sorten angebaut. Nach der einmonatigen Ernte wird das Laub der Pflanzen abgemäht, dadurch entsteht Stress und die Pflanze produziert im Folgejahr mehr Blütenstände. Die Pflanzen werden bis vor die Blüte gespritzt, anschliessend bis nach der Ernte nicht mehr.

 

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