Das Programm «Ansaat artenreiche Blumenwiese» feiert in diesem Jahr ein rundes Jubiläum. 2002 wurden im Kanton Luzern die ersten Wiesen mit den speziellen «Luzerner Mischungen» angesät – inzwischen sind es über 700 Hektaren.
Vor 20 Jahren hat der Kanton Luzern das Programm «Ansaat artenreiche Blumenwiese» ins Leben gerufen. Das Ziel: Die traditionelle Blumenwiese des Luzerner Mittellandes, die Fromentalwiese, wieder etablieren.
Zusammen mit Saatgutproduzenten wurden in der Folge spezielle auf den Kanton Luzern abgestimmte Blumenwiesenmischungen zusammengestellt. Gemäss Mitteilung des Kantons besteht das Saatgut zu 100 Prozent aus Schweizer Ökotypen. Für die Vermehrung des Saatguts wurden keine Zuchtsorten, sondern nur einheimische Pflanzen aus Naturwiesen verwendet
980 Fussballfelder
Und die Fläche hat eine stattliche Grösse erreicht. In den vergangenen 20 Jahren wurde eine Fläche von mehr als 700 Hektaren – das entspricht mehr als 980 Fussballfeldern – artenreiche Blumenwiesen angesät. Die kantonalen Behörden zeigen sich erfreut. «Das Ansaatprogramm ist eines der wenigen Programme, das flächenwirksam ist. Wir finden die Wiesen über den ganzen Kanton verteilt», sagt Jörg Gemsch von der Abteilung Natur, Jagd und Fischerei der Dienststelle Landwirtschaft.
Kanton Luzern
Die angesäten Blumenwiesen würden zusammen mit anderen Biodiversitätsförderflächen wie Hecken und Säumen ein Netz bilden, heisst es weiter. «Blumenwiesen bieten einen wertvollen Lebensraum für Pflanzenarten, die auf eine extensive Nutzung angewiesen sind», schreibt der Kanton Luzern in einer Mitteilung. Vielen Kleintiere wie Schmetterlingen, Heuschrecken oder Spinnen erhalten einen Unterschlupf und Nahrung.
Weitere Fläche gesucht
Die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter sind verpflichtet, die Wiesen erst ab einem speziellen Zeitpunkt zu mähen und auf eine Düngung zu verzichten. Die Wiesen würden anfangs Sommer meist in Form von Heu genutzt, heisst es weiter. Das Heu sei für Rinder oder Pferde ein strukturreiches Futter. Über die Direktzahlungsverordnung (DZV) erhalten diese extensiv genutzten Wiesen, wie alle Biodiversitätsförderflächen, einen gewissen Schutz.
Kanton Luzern
Neben den Auflagen gibt es auch einen finanziellen Anreiz für die Bewirtschaftung der Biodiversitätsförderflächen. «Die Wirkungskontrollen haben gezeigt, dass der Grossteil der Blumenwiesen auch nach zehn oder mehr Jahren noch immer artenreich ist», heisst es in der Mitteilung weiter. Der Kanton Luzern sieht noch weiteres Potenzial. Interessierte Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen können bei der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) ein Gesuch für die Ansaat einreichen.