In der ganzen Schweiz haben am Mittwochnachmittag zwischen 13.30 und 14 Uhr während einer Minute die rund 7000 Sirenen im Land geheult. Gleichzeitig protestierten Gehörlosenverbände in vier Städten gegen die Diskriminierung.
Mit den 5000 stationären und 2200 mobilen Sirenen soll die Bevölkerung bei einer Katastrophe alarmiert werden. Denn im Fall einer akuten Gefährdung sei es entscheidend, dass die zuständigen Behörden, die Führungs- und Einsatzorganisationen und die Bevölkerung möglichst rasch und richtig handelten, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) zu den Tests mit.
Radio hören
Sämtliche stationären Sirenen wurden in den letzten Jahren dem Steuerungssystem Polyalert angeschlossen worden und können seit letztem Jahr in jedem Kanton zentral ausgelöst werden. In der Regel sind dafür die Kantonspolizeien zuständig.
Ertönen die Sirenen ausserhalb der angekündigten Testphase, fordert das BABS die Bewohnerinnen und Bewohner auf, Radio zu hören, die Anweisungen der Behörden zu befolgen und die Nachbarn zu informieren. Bei einem Wasseralarm muss die Bevölkerung das gefährdete Gebiete sofort verlassen.
App
Seit 2015 betreibt das BABS auch eine App, eine Webseite, einen Twitter- und einem Youtube-Kanal. Die Anwendungen mit dem Namen Alertswiss sollen in Zukunft auch bei Katastrophen und Notlagen genutzt werden können.
Denn insbesondere die rund eine Million Menschen mit einer Hörbehinderung im Land würden mit dem traditionellen Sirenenalarm nur ungenügend erreicht, schreibt das BABS. Ende 2017 sei ein Pilotversuch mit einzelnen Kantonen geplant. 2018 solle das System «möglichst flächendeckend in allen Kantonen eingeführt werden».


