Bei einem Angriff auf eine Versammlung im Norden Nigerias sind nach jüngsten Angaben mindestens 79 Menschen getötet worden. Das sagte ein Sprecher des Gouverneurs des Bundesstaates Zamfara am Sonntag. Die Polizei hatte zuvor von 30 Toten und mehreren Verletzten gesprochen.
Der Gouverneur und andere Behördenvertreter hätten im Dorf Yar Galadima an der Beerdigung der Getöteten teilgenommen, sagte Sprecher Nuhu Salihu Anka. Die Behörden machten Viehhirten der Fulani-Volksgruppe für den Angriff vom Samstag auf das Dorf verantwortlich.
Die Fulani hätten das Feuer auf die Versammlung von Gemeindevorstehern und Vertretern von Selbstverteidigungsmilizen aus den Bundesstaaten Zamfara, Kebbi, Kaduna und Kastina eröffnet, als diese über Strategien im Kampf gegen Viehdiebe berieten. Hintergrund des Überfalls ist offenbar ein seit Jahren schwelender Konflikt zwischen Hirten und sesshaften Bauern, die den Fulani zunehmend das Weideland für ihre Herden streitig machen.
Bei einem anderen Angriff auf ein Dorf im nördlichen Bundesstaat Yobe wurden nach Behördenangaben am Samstag 17 Menschen getötet. Mehrere der Opfer in der Ortschaft Buna Gari seien während des Gebets in der Moschee erschossen worden, hiess es. Die Täter hätten vor ihrer Flucht ausserdem mehrere Häuser und Fahrzeuge angezündet.
Die Behörden machten für diesen Angriff die islamistische Rebellengruppe Boko Haram verantwortlich. Diese kämpft seit Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat und verübt regelmässig Anschläge. Im Gebiet von Buna Gari tötete Boko Haram bei mehreren Angriffen auf Schulen dutzende Schüler und verschleppte Menschen.