In unserer neuen Serie begleiten wir den Freibergerwallach „Ecos“ und seinen Maultierkollegen in ihrer Ausbildung zum Militärpferd bzw. Militärmuli und tauchen hautnah in den Militäralltag ein.
„Gekauft für 8000 Franken“, schallt es über den Platz des Nationalen Pferdezentrums (NPZ) in Bern. An dem sonnigen, aber kalten Februarmorgen findet der alljährliche Pferdeankauf des Militärs statt.
Das teuerste Pferd auf dem Platz
Das 8000-Franken-Pferd heisst „Ecos“ und geht als teuerstes Pferd vom Platz. Der Durchschnittspreis der 22 gekauften Pferde lag bei 7523 Franken, das Maultier wechselte für 7500 Franken den Besitzer. Stéphane Montavon, Chef des Veterinärdienstes der Armee, betonte die guten Preise für die gekauften Tiere. «Der gute Preis soll ein Push und eine Motivation für das ganze Jahr sein“, sagt Montavon.
23 neue Tiere fürs Militär
Insgesamt wurden 28 Freibergerwallache und ein Maultier vorgestellt. Davon schafften es 23 Tiere nach der ersten Kontrolle an den Fahrtest. «Wir suchen das alte Modell des Freibergers», sagt Montavon. Wichtig seien die Proportion, die Kondition und der Typ. Die ausgeschiedenen Tiere seien entweder zu gross oder im vergangenen Jahr schon einmal präsentiert worden. Einige Tiere seien auch nicht ordnungsgemäss geimpft gewesen und wurden deshalb nicht zum Fahrtest zugelassen, begründet der Chef des Veterinärdienstes.
Eine gute Vorbereitung ist wichtig
An dem Fahrtest selber seien die Pferde mit besonders gutem Verhalten und Leistung auch mit besseren Noten belohnt worden. Der Fahrtest soll in erster Linie die Charakterzüge der späteren Militärpferde zeigen. Pferde mit Fehlverhalten wie dem Steigen beim Anfahren würden durchfallen und nicht angekauft. Die Pferde und Maultiere, die dem Militär für den Verkauf angeboten werden, müssten im Vorfeld darauf vorbereitet werden. Die Vorbereitung und die Arbeit der Verkäufer hätten sich ausgezahlt, da dieses Jahr alle 23 selektierten Tiere den Fahrtest bestanden hätten.
Wir berichten live aus der Kaserne
Die frisch angekauften Pferde, unter ihnen auch „Ecos“ und unser Muli, werden nun eine achtwöchige Grundausbildung durchlaufen. Eine Phase, in der noch einige Tiere ausscheiden können, so Montavon. Ecos muss sich unter anderem beim Holzrücken und dem Tragen von Oberlasten bewähren. Danach geht es weiter in eine Vor-Rekrutenschule und anschliessend in die Rekrutenschule. Wir bleiben Ecos und unserem Muli auf den Fersen (Hufen) und berichten von den wichtigsten Ereignissen und Etappen ihrer Ausbildung live aus dem NPZ und dem Kompetenzzentrum für Veterinärdienst und Armeetiere in Schönbühl.
Was ist ein Maultier
Ein Maultier ist eine Kreuzung zwischen einer Pferdestute und einem Eselhengst. Die Maultiere in der Schweiz haben oft eine Freibergerstute als Mutter. Das Maultier konnte sich bis heute in der Armee halten. Es wird vor allem im schwierigen Gelände zum Transport und zur Versorgung der Truppen eingesetzt und zeichnet sich durch seine Trittsicherheit und Widerstandsfähigkeit aus.