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8000 Tonnen Munition werden nicht vom Seegrund gehoben

Die 8210 Tonnen Armee-Munition bleiben unter dem Grund von Schweizer Seen. Nach einer neuen Analyse kam das VBS zum Schluss, dass die Bergung riskanter wäre als die Lagerung. Die betroffenen Kantone sind verantwortlich für die langfristige Überwachung.

sda/blu |

 

Die 8210 Tonnen Armee-Munition bleiben unter dem Grund von Schweizer Seen. Nach einer neuen Analyse kam das VBS zum Schluss, dass die Bergung riskanter wäre als die Lagerung. Die betroffenen Kantone sind verantwortlich für die langfristige Überwachung.

Dies teilte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Freitag an einer Medienkonferenz in Bern mit. Mit dem Entscheid wurde das Fazit von Experten bestätigt. Diese hatten bereits in einem Zwischenbericht vom Oktober 2010 von «zu grossen Risiken und Kosten» einer Bergung gesprochen.

Zwischen bis zu zwei Meter unter dem Seegrund

Die vor allem im Thuner- (4600 Tonnen), Brienzer- (280 Tonnen) und Vierwaldstättersee (3330 Tonnen) gelagerten Munitionsrückstände der Schweizer Armee würden das Seewasser nicht belasten. Die Schwermetallgehalte lägen im Bereich der natürlichen Belastung.

Laut Brigitte Rindlisbacher, Generalsekretärin des VBS, handelt es sich bei der Munition grösstenteils um Rückstände der beiden Munitionsfabriken Thun BE und Altdorf UR, daneben um Material, das die Schweizer Armee nach dem Zweiten Weltkriegs bis Mitte der Sechzigerjahre in den Voralpenseen versenkt hatte.

Keine höhere Belastung durch Schadstoffe

Der grösste Teil der Objekte befindet sich heute über 25 Zentimeter bis zu zwei Meter unter dem Seegrund. Das Risiko einer selbstständigen Detonation der Munition sei «praktisch ausgeschlossen» und verkleinere sich von Tag zu Tag, sagte Heinz Habegger, Vorsteher des bernischen Amts für Wasser und Abfall (AWA).

Die Analysen des Seewassers im Thuner- und Brienzersee ergaben zudem keine Hinweise auf Schadstoffe, die auf die versenkte Munition zurückzuführen wären. «Die Werte liegen 400-mal unter dem  Grenzwert», sagte Habegger.

Gefährliche und teure Bergung

Viel gefährlicher wäre dagegen die Bergung und Entsorgung der Munition. Diese würde das intakte ökologische Gleichgewicht in den betroffenen Seen schädigen. Beim Heben und Entsorgen bestünde zudem Explosionsgefahr, da die Munition weitgehend gut erhalten und kaum abgebaut ist.

Die Jahrzehnte dauernde Bergung würde auf den Seen und in den Uferbereichen praktisch kaum umsetzbare Sicherheitsmassnahmen erfordern, teilte das VBS mit. Wahrscheinlich müsste das Seegebiet weiträumig abgesperrt und der Schiffsverkehr eingestellt werden, was auch immense Kosten zur Folge hätte.

Trotzdem stellt eine regelmässige Überwachung der betroffenen Kantone sicher, dass rechtzeitig reagiert werden kann, falls sich die Situation entgegen den Erwartungen verändern sollte. Die Kosten dieser langfristigen Überwachung werden zwischen dem VBS und den Kantonen aufgeteilt.

Eine neue Lagebeurteilung soll gemäss VBS im Jahr 2015 erfolgen. DieUmweltverbände können den Entscheid nachvollziehen. Es sei aber wichtig, die Qualität des Wassers laufend zu überprüfen.   

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