/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

95 Prozent weniger Schweizer Rinder

Auf den Alpen in Vorarlberg weiden massiv weniger Rinder aus dem Nachbarland. Der Grund liegt in der latenten Rindertuberkulose-Gefahr.

 

 

Auf den Alpen in Vorarlberg weiden massiv weniger Rinder aus dem Nachbarland. Der Grund liegt in der latenten Rindertuberkulose-Gefahr.

In Vorarlberg gibt es rund 500 bewirtschaftete Alpen. Bis vor zwei Jahren grasten dort noch gut 3000 Schweizer Rinder. In diesem Jahr sind es nur noch 150 Tiere. Das ist ein Rückgang von 95 Prozent. Obwohl Vorarlberg als TBC-frei gilt, lasse sich eine Übertragung durch Rotwild in gewissen Regionen wie Klostertal, Silbertal oder Montafon nicht ausschliessen, sagt Landesveterinär Norbert Greber gegenüber ORF Online.

Der Rückgang der Sömmerung hat zwei Gründe. Einerseits besteht eine latente Rindertuberkulose-Gefahr. Andererseits halten auch finanzielle Gründe die Schweizer Bauern ab, ihre Rinder nach Österreich zu bringen. Die Schweizer Behörden zahlen gemäss ORF den Bauern eine Prämie von 500 Euro (550 Franken) pro Rind, wenn die Tiere im Sommer auf Schweizer Alpen gebracht werden. Den Tuberkulose-Test für Tiere, die in Vorarlberg gesömmert werden, müssen die Bauern selbst bezahlen.

Den Rückgang an Schweizer Tieren wurde durch deutsche Rinder teilweise ausgeglichen. In Vorarlberg selbst sind nicht mehr Tiere für die Sömmerung "aufzutreiben". Für den einzelnen Bauern sei es wegen des relativ guten Sommermilchpreises betriebswirtschaftlich lukrativer, die Tiere im Tal zu lassen, sagt Josef Türtscher, Obmann des Alpwirtschaftvereins, dem ORF. Aufgrund der optimalen klimatischen Verhältnisse spriesst das Gras in diesem Sommer auf den Alpen sehr gut. Doch das Futterangebot kann nicht komplett genutzt werden. Denn der Viehbestand auf den Alpen hat sich in den vergangenen Jahren auf 40'000 Tiere zurückgebildet.

 

Rindertuberkulose

Beim Rind kann die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Anzeichen der Krankheit Monate bis Jahre dauern. In einer späten Phase der Erkrankung zeigt sich die Tuberkulose bei Rindern als chronisch-auszehrende Krankheit mit vergrösserten Lymphknoten, Fieberschüben, Milchleistungsrückgang und Abmagerung. Diese Symptome können aber auch bei anderen Krankheiten auftreten. Ohne Abklärung im Labor kann die Diagnose Rindertuberkulose nicht abschliessend gestellt werden.

Wildtiere (vor allem Rotwild, Schwarzwild und Dachse) können sogenannte "Reservoire" der Tuberkuloseerreger sein. Das heisst, die Krankheit kann sich zum Teil unbemerkt über lange Zeit in den freilebenden Populationen erhalten und so immer wieder zu Ansteckungen bei Rindern führen. Eine Übertragung von Tuberkuloseerregern zwischen Wildtieren und Rindern ist in beide Richtungen durch direkten Tierkontakt oder durch verunreinigtes Wasser oder Futter möglich.

Die Tuberkulose ist eine auszurottende und somit meldepflichtige Tierseuche. Wer Tiere hält oder betreut, muss Verdachtsfälle dem Bestandestierarzt melden. BLV

 

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Geht Ihr an die Olma?

    • Ja:
      36.62%
    • Nein:
      52.11%
    • Weiss noch nicht:
      11.27%

    Teilnehmer insgesamt: 284

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?