Österreichs Regierung greift den Bauern des Landes mit zusätzlichen Geldern unter die Arme. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig stellte Mitte Mai ein rund 300 Mio. Euro umfassendes Paket für eine wettbewerbsfähigere Land- und Forstwirtschaft mit drei zielgerichteten Massnahmen vor.
Allein 209 Millionen Euro entfallen auf den Agrardiesel. Hier soll es in diesem Jahr eine Entlastung von 20 Cent je Liter Diesel geben, die sich aus 7 Cent steuerlicher Entlastung und 13 Cent CO2-Preis-Rückvergütung zusammensetzen. Laut Totschnig soll damit die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe im europäischen und internationalen Umfeld gestärkt werden.
50 Millionen Euro werden als flächenbezogene Unterstützung bereitgestellt und 50 Millionen Euro als Anreiz für mehr Investitionen in tierwohlfreundliche Ställe. (1 Euro = 99 Rappen, Stand: 18.05.24)
Für Bodenbewirtschaftung und Tierwohl
Dazu kommt nach Angaben des Ministers der Bodenbewirtschaftungsbeitrag, eine flächenbezogene Unterstützung, für die 2024 insgesamt 50 Millionen Euro bereitgestellt werden. Dieser Beitrag leiste einen wichtigen Beitrag, um die landwirtschaftliche Produktion zu stärken und die Konkurrenzfähigkeit der Bauern zu sichern, erklärte der Ressortchef. Der Bodenbewirtschaftungsbeitrag komme allen Betrieben mit landwirtschaftlichen Nutzflächen zugute.
Weitere 50 Millionen Euro werden als Sondermittel für mehr Tierwohl zur Verfügung gestellt. Mit diesen Mitteln sollen Totschnig zufolge weitere Anreize für den tierfreundlichen Stallbau gesetzt werden, um den Umstieg in allen Tierhaltungssektoren zu beschleunigen. Durch eine klare Schwerpunktsetzung, insbesondere im Schweinesektor, solle dort die Umstellung besonders attraktiv gestaltet werden.
Grosse Zustimmung der Bauern
Die Ankündigung des Hilfspakets stiess im landwirtschaftlichen Berufsstand erwartungsgemäss auf grosse Zustimmung. Die Präsidenten der Landwirtschaftskammern Österreich und Niederösterreich, Josef Moosbrugger und Johannes Schmuckenschlager, hoben hervor, dass weitere Entlastungsmassnahmen für die Landwirtschaft unverzichtbar und ein starker Beitrag zur Sicherung der Versorgung mit heimischen Lebensmitteln seien.
Der Präsident des Bauernbundes, Georg Strasser, wies darauf hin, dass Markt- und Preisschwankungen, hohe Kosten für Betriebsmittel, der Klimawandel und nicht zuletzt ein immer härterer Wettbewerb die landwirtschaftlichen Betriebe vor grosse Herausforderungen stellten. Gleichzeitig hätten Österreichs Bauern im internationalen Vergleich ungleich höhere Kosten für Treibstoff zu tragen.