Das Kartoffelangebot in Österreich ist gross.
Simon Jost
Die Vermarkter in Österreich können sprichwörtlich aus dem Vollen schöpfen. Absatzseitig ist man zwar nicht unzufrieden. Die Nachfrage im Detailhandel ist für die Jahreszeit durchaus stetig und auch im Export kann die eine oder andere Partie untergebracht werden.
Dennoch drückt momentan das reichliche Angebot auf die Produzentenpreise. In Niederösterreich und dem Burgenland wurde für mittelfallende Ware zu Wochenbeginn bis zu 20 €/100 kg (18.80 Fr.) bezahlt, wobei verstärkt Abzüge für Zwischenlagerung und höhere Logistikaufwände in Rechnung gestellt werden. In Oberösterreich lag das Preisniveau zuletzt bei 22 €/100 kg (20.70 Fr.).
Vom deutschen Speisekartoffelmarkt wird von einem anhaltend grossen Angebotsdruck berichtet. Trotz des offiziellen Endes der Frühkartoffelsaison sind noch viele Frühkartoffeln nicht vermarktet. Gleichzeitig gelangen aber immer mehr mittelfrühe und spätere Sorten auf den Markt, die bislang ebenfalls gute Erträge und Qualitäten aufweisen. Die sommerlich ruhige Nachfrage kann damit nicht Schritt halten.
Daran ändern auch die immer wieder zu findenden Werbeaktionen im Detailhandel nichts. Um den Speisekartoffelmarkt zu entlasten, werden qualitativ nicht einwandfreie Partien zunehmend über Biogasanlagen oder in der Verfütterung verwertet. Die Produzentenpreise sind entsprechend unter Druck, wobei sich der Preisrückgang in der letzten Woche in Grenzen hielt. Im Mittel lagen die Speisekartoffelpreise zuletzt bei 16 bis 20 €/100 kg (15 bis 18.80 Fr.).