Allein rund 170 Mio. Euro (159 Mio. CHF) beziehungsweise 70% entfielen auf Schäden durch Trockenheit. Diese Bilanz hat der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, zum Jahreswechsel gezogen.
«Die rekordbrechenden Temperaturen werden in Zukunft keine Ausnahme mehr darstellen, sondern zur Normalität werden, wenn wir die Erderwärmung nicht in den Griff bekommen», warnte Weinberger. Die Folgen des Klimawandels in Form zunehmender Naturkatastrophen führten zu grossen ökologischen, wirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Schäden. Deshalb brauche es rasch ein gesellschaftspolitisches Umdenken, mahnte der Vorstandschef.
Milliardenstrafe droht
«Wenn wir das Paris-Ziel von 1,5 Grad nicht erreichen, werden die Schäden durch Wetterextremereignisse weiter ansteigen», gab Weinberger zu bedenken. Global, kontinental und national seien daher konsequente Klimaschutzmassnahmen erforderlich. Laut dem Pariser Klimaabkommen müsse jedes einzelne Land seinen Beitrag leisten.
In Österreich seien die Umsetzung der von der Wissenschaft seit Langem geforderten Massnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen durch weitere Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energieträger und eine weitere Forcierung des öffentlichen Verkehrs ein Gebot der Stunde. «Alles andere ist altes Denken», so der Vorstandsvorsitzende. Ausserdem drohten Österreich Strafzahlungen in Höhe von bis zu 9 Mrd. Euro (8.42 Mrd. CHF) , sollten die nationalen Klimaziele verfehlt werden.
Auch die Böden schützen
Zur Verbesserung der Klimabilanz in Österreich müsse auch das grösste hausgemachte Umweltproblem, der Bodenverbrauch, gelöst werden, betonte Weinberger. Nur ein stabiler Agrarsektor mit ausreichend Böden sei auf Dauer in der Lage, regionale Lebensmittel zu produzieren. Deshalb brauche es jetzt konsequente Änderungen.
«Wir müssen auch beim Bodenverbrauch in Österreich das alte Denken beenden und die Böden vor Verbauung schützen. Ansonsten steht vieles - wie beim Klimawandel - zur Disposition», so der Unternehmenschef. Letztlich seit der Bodenschutz durch die CO2-Speicherung auch Klimaschutz und daher überlebenswichtig für alle.
Der Klimawandel hat 2023 auch in der österreichischen Landwirtschaft deutliche Spuren hinterlassen. Die Hagelversicherung meldet einen Gesamtschaden von rund 250 Millionen Euro. Der Vorstandsvorsitzende Kurt Weinberger fordert ein gesellschaftspolitisches Umdenken. Das Klima und auch die Böden müssen nach seinen Worten konsequenter geschützt werden.