Die Coronavirus-Pandemie belastet die globale Konjunktur massiv. Der Einbruch der Schnittholzexporte, insbesondere nach Italien, trifft die österreichische Forst- und Holzwirtschaft enorm.
Der Inlandsabsatz dürfte weit weniger betroffen sein, weil versucht wurde, die Bauwirtschaft am Arbeiten zu halten. Einzelne, rein nach Italien orientierte Sägewerke haben ihre Produktion vorübergehend gänzlich eingestellt, grössere Betriebe haben ihren Einschnitt um 30 bis 50% reduziert.
Nasslager
Daher ist nicht nur die Nachfrage nach österreichischem Nadelsägerundholz abrupt eingebrochen, auch der Abtransport bereits erzeugten Rundholzes ist vorübergehend fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Dies geht aus dem jüngsten Holzmarktbericht der LK Österreich hervor. Die Forstwirtschaft musste auf diese Situation mit einer raschen Drosselung des Einschlages reagieren. Dennoch steigen aufgrund der notwendigen Schadholzaufarbeitung die Waldlager weiter an.
Der Holzabtransport wird sich in einigen Regionen bis in den Sommer hinein erstrecken. Alternativ werden daher vor allem von Waldverbänden in Kooperation mit der Industrie Nasslager aufgebaut. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit ist zudem bereits ab Mitte Mai mit einem massenhaften Anfall an vom Borkenkäfer befallenem Holz zu rechnen. Der Sägerundholzpreis ist in den vergangenen Wochen wieder gefallen und steht weiterhin unter Druck. Bei Neuverträgen agiert die Sägeindustrie in puncto Preisabschlüssen sehr zurückhaltend.
Eiche weiterhin gefragt
Am Ende der Laubholzsaison kann zusammenfassend gesagt werden, dass Eiche wieder die Top-Baumart war. Seit mehreren Jahren besteht hier eine ungebrochen rege Nachfrage bei attraktiven Preisen. Lediglich die schlechteren Qualitäten konnten nicht mehr an das bisherige Niveau anschließen. Alle anderen Laubholzarten waren nur in besten Qualitäten zu attraktiven Preisen gefragt.
Nadelindustrierundholz: Abnahme streng kontingentiert
Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Die Abnahme erfolgt streng kontingentiert zu unattraktiven Preisen. Der geringere Einschnitt der Sägewerke und ein dementsprechend geringerer Anfall an Sägenebenprodukten lassen auf eine leichte Nachfragebelebung für Faserholz hoffen. Rotbuchenfaserholz ist zu teilweise reduzierten Preisen absetzbar.