
Unimarkt ist ein Teil der Unigruppe mit Sitz in Traun, Österreich. Das Unternehmen betreibt 91 Filialen in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark und Burgenland.
Unimarkt
Seine 91 Filialen will Unimarkt an Mitbewerber abgeben. Eine konkrete Entscheidung darüber soll bis Jahresende getroffen werden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur APA kommen die grossen Ketten Spar, Rewe sowie Hofer und Lidl derzeit in Österreich auf einen Marktanteil von 94%. Der Marktanteil von Unimarkt werde hingegen nur auf etwa 1% geschätzt. 46 der 91 Unimarkt-Filialen liegen in kleinen Gemeinden mit weniger als 4000 Einwohnern.
Rewe und Spar als Interessenten
Der Rewe-Konzern bringt sich in Stellung für die Übernahme von Unimarkt-Standorten. Dabei dürfte es vor allem um die Umwandlung in Adeg-, in manchen Fällen auch Penny- und Billa-Filialen gehen. Wie viele Geschäfte man übernehmen möchte, wollte Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti im APA-Gespräch noch nicht verraten, er lässt aber grosses Interesse erkennen, den Marktanteil in Oberösterreich zu erhöhen.
Primär würde er eine Zukunft für Unimarkt-Filialen als Adeg-Geschäfte sehen, weil das «ländliche Kaufmannsmodell» ähnlich sei, aber auch Billa-Filialen oder Standorte des Diskonters Penny seien möglich. Spar ist an 21 Standorten «grundsätzlich interessiert», sagte ein Sprecher des Unternehmens.
«Dramatisches Signal»
Für den österreichischen Handelsverband ist das Ende von Unimarkt «ein dramatisches Signal, das die prekäre Lage im heimischen Lebensmittelhandel aufzeigt». Explodierende Energie-, Personal- und Mietkosten, volatile Weltmarktpreise und immer neue bürokratische Auflagen der Politik hätten die ohnehin knappen Margen aufgezehrt, beklagte Verbandsgeschäftsführer Rainer Will Anfang Oktober in Wien.
Komplexe Meldepflichten, zusätzliche Umwelt- und Verpackungsvorgaben sowie regulatorische Eingriffe, die oftmals ohne praxisgerechte Übergangsfristen eingeführt würden, belasteten die gesamte Branche. Selbst Traditionsbetriebe könnten unter diesen Rahmenbedingungen nicht mehr bestehen.
«Debatte um Billigstpreise»
Erschwerend kommt laut Handelsverband die aktuelle Debatte über die hohe Inflation hinzu. Wenn in Österreich über hohe Preise diskutiert werde, rücke der Lebensmitthandel reflexartig ins Zentrum der Kritik. Die nackten Zahlen belegten allerdings, dass der Detailhandel nicht Verursacher, sondern selbst Betroffener der Teuerungskrise sei. Das habe auch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in einer Untersuchung der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette bestätigt.
Ungeachtet dieser Fakten sei «die unsägliche Debatte um Billigstpreise, Shrinkflation und einer ‚Aktion scharf‘ gegen den Handel für Unimarkt der Sargnagel», so der Verband. Die Politik trage mit ihrem ständigen Händler-Bashing zumindest eine Mitschuld.

