Die Gesamtanlieferung in Österreich ist 2023 mit 3,53 Mio. t um 1 % gestiegen. Der Anteil von Biomilch erreichte 18% (2022: 18,6%) respektive 584’000 t, dies ist der höchste Biomilchanteil in der EU. Im Vergleich zum Vorjahr gab es aber einen leichten Rückgang, der auf die verschärften Auflagen zurückzuführen ist. Daneben bestehen mit Heumilch, Biowiesenmilch und Tierwohlmilch weitere hochwertige Spezialmilchsorten.
Preisrückgänge im Jahresverlauf
Die Produzentenpreise legten 2023 im Jahresschnitt etwas zu, sie erreichten zum Jahresbeginn 2023 Höchstwerte, waren über das Jahr hinweg rückläufig und bewegten sich zuletzt seitwärts. Der durchschnittliche Auszahlungswert stieg 2023 auf 58,52 Cent (56,87 Rp.) (2022: 56,72 Cent=55.12 Rp.) für Milch mit natürlichen Inhaltsstoffen inkl. USt. um 3,2 % zulegen.
Für gentechnikfreie Qualitätsmilch wurden durchschnittlich 49,06 Cent/kg (47.68 Rp.) gelöst (2022: 46,97 Cent/kg=45.65 Rp.). Im April 2024 sank der Preis deutlich auf 46,83 Cent/kg (45.51 Rp.) (April 2023: 51,72 Cent/kg=50.26 Rp.).
3,3 % weniger Milchbauern
Die Anzahl der Milchbauern verringerte sich 2023 um 3,3 % von 23’178 auf 22’419. Der Milchkuhbestand ist mit 543’032 um 1,4 % gefallen, im Durchschnitt hielt jeder Landwirt 24,2 Kühe, international gesehen ein sehr kleiner Wert. Die durchschnittliche Milchlieferleistung der Kühe lag bei 6’508 kg, im internationalen Vergleich ein moderater Wert, der die nachhaltige Produktion in Österreich dokumentiert.
Die durchschnittliche Anlieferung je Landwirt stieg von 151 auf 157,6 t. Das durchschnittlich ausbezahlte Milchgeld je Landwirt (Umsatz aus Milchverkauf) lag mit 92’237 € (89’635 Fr.) um 7,7 % über dem Vorjahr. «Diese Entwicklung war auch dringend notwendig, um die angespannte Kostensituation auf den Höfen zu stemmen», schreibt der Informationsdienst aiz.
Exporte und Importe gestiegen
Die österreichischen Milchexporte erreichten 2023 auf Basis der vorläufigen Zahlen der Statistik Austria mit 1,73 Mrd. € (1,68 Mrd. Fr.) einen neuen Höchstwert und legten um 0,9 % weiter zu. Bei den Importen gab es einen stärkeren Zuwachs auf 1,13 Mrd. € (1,10 Mrd. Fr.) (+5,1 %), was zu einem positiven Aussenhandelssaldo von 602 Mio. € (585 Mio. Fr.) (- 6,1 %) führte. Die Exportquote bezogen auf den Umsatz betrug damit ca. 44 %, die Importquote 28,4 %.
Die Hälfte der Exporte geht nach Deutschland, gefolgt von Italien und den Niederlanden, ähnlich verteilt liegen die Importe. Insgesamt exportiert die österreichische Milchwirtschaft in über 100 Staaten. Wichtigstes Exportprodukt war Käse: Hier wurden 171’000 t (-5,3 %) um 920 Mio. € (894 Mio. Fr.) (+2,1 %) zu einem Durchschnittswert von 5,36 €/kg (5,21 Fr.) exportiert, während 135’000 t (+1,9%) um 696 Mio. € (676 Mio. Fr.) (+9,8 %) zu einem Durchschnittswert von 5,17 €/kg (5,02 Fr.) importiert wurden.
Flüssige Milchprodukte wurden mit einem Wert von 384 Mio. € (373 Mio. Fr.) exportiert und um 102 Mio. € (99 Mio. Fr.)importiert, fermentierte Produkte wurden um 233 Mio. € (226 Mio. Fr.) exportiert und um 67 Mio. € (65 Mio. Fr.) importiert. Bei Butter stehen Exporten von 28 Mio. € (27 Mio. Fr.) Importe von 120 Mio. € (117 Mio. Fr.) gegenüber.