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Aaremilch lehnte Fusion ab

Die Nordostmilch sprach auch mit der Aaremilch über eine Fusion. Die Berner wollten davon aber nichts wissen.

 

 

Die Nordostmilch sprach auch mit der Aaremilch über eine Fusion. Die Berner wollten davon aber nichts wissen.

Am Dienstag meldeten die beiden Produzentenorganisationen (PO) Nordostmilch und Miba, dass sie ihre Aktivitäten im Milchhandel zusammenlegen wollen. Als Gründe nannten sie die grossen Herausforderungen im Schweizer Milchmarkt: nur wenige grosse Milchverarbeiter, zunehmende Internationalisierung, wachsender Einkaufstourismus und tiefer Produzentenpreis.

«Berner waren zu stolz»

Nach Informationen des «Schweizer Bauer» stand die Nordostmilch AG aber auch mit der bernischen Aaremilch in Kontakt. Es wäre gar eine Dreierfusion Nordostmilch-Miba-Aaremilch möglich gewesen, die mit  über 800 Mio. kg Milch im Erstmilchkauf zum Giganten  im Schweizer Milchhandel geworden wäre. Die Aaremilch jedoch habe abgelehnt, wohl weniger aus Konservativismus, sondern vor allem aus falschem Stolz, heisst es. Christian von Känel, Präsident der Aaremilch, bestätigt auf Anfrage, dass  Gespräche geführt worden seien.  «Die Anfrage kam für uns zu kurzfristig. Wir hatten gerade erst mit der Gründung der Aaremilch  den Milchhandel von der Interessenvertretung entflochten. Da wollten wir nicht gleich eine Fusion aufgleisen, sondern erst einmal die Aaremilch auf stabile Füsse stellen», so der Präsident.

Er betont, dass die Aaremilch  mit Miba und Nordostmilch, aber auch mit den anderen Produzentenorganisationen sehr gut zusammenarbeite. Man optimiere die Milchflüsse und könne damit Transportkosten sparen. Gleichzeitig sei man dadurch bei den Abnehmern breiter aufgestellt und könne Abhängigkeiten vermeiden. Laut von Känel führt der Verwaltungsrat der Aaremilch derzeit eine Strategiediskussion, ohne dass er aber bereits über eine allfällige Fusion gesprochen hätte. Ist denn die Ausgangslage für die Aaremilch wegen der Fusion Nordostmilch und Miba nicht über Nacht relativ gesehen schlechter geworden? «Das sehe ich nicht so», sagt von Känel.

Bauern würden gestärkt

Mit der Fusion Nordostmilch-Miba haben die Ostschweizer ihr seit langem gehegtes Ziel erreicht: die Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) in der Milchmenge zu überholen und damit die Nummer 1 im Milchhandel zu werden. Noch sind rund um die beschlossene Fusion viele Details nicht geregelt. Es ist aber gut möglich, dass vor allem  die Nordostmilch als grössere der beiden Händlerinnen mit ihren starken Persönlichkeiten Robert Bischofberger  (abtretender Präsident)  und René Schwager (Geschäftsführer) das Sagen haben wird.

Auch die Berner  hätten in einem Konstrukt Nordostmilch-Miba-Aaremilch  vielleicht nicht mehr  viel zu sagen gehabt, vermutlich wäre Schwager Geschäftsführer geworden. Trotzdem: Nur mit Zusammenschlüssen können die Milchbauern ihre Verhandlungsposition stärken. Die Asymmetrie auf dem Milchmarkt ist bekanntlich gross: Über 20000 Milchproduzenten stehen nur vier bis sechs grossen Verarbeitern gegenüber. Heute konkurrenziert die Nordostmilch die Aaremilch bei der Nestlé, aber auch bei Emmi.  Und zwar in dem Sinne, dass die Nordostmilch liefern würde, wenn die Aaremilch auf einem höheren Preis beharren würde. Wegen  des Neins der Berner bleibt dies bis auf Weiteres so.

 

 

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