Dem Wettbewerb der Aargauer Kirschenproduzenten stellten sich 16 Teilnehmer, die allesamt am 12. Juli von zwei Experten besucht wurden.
Bei der Bewertung wurden Fruchtbehang, Fruchtgrösse und Qualitätsbeurteilung am höchsten gewichtet. Weiter aber auch Kronenaufbau, Triebwachstum, die Bodenpflege und allfl. Krankheiten oder Schädlinge. Der Experte Gusti Schmid betonte, dass bei den jetzigen idealen Erntevoraussetzungen der Ertrag sehr gut sei, aber ohne dauernde Pflege und letztlich Freude am Produkt wäre der hohe Standard schlicht nicht zu halten.
Das Spitzenresultat erreichte Jürg Bircher, Wölflinswil mit 60 Punkten knapp gefolgt von Franz Freiermuth, Wölflinswil. Insgesamt 10 Obstbauern kamen in den Gold-Rang.
Ziel des wiederkehrenden Wettbewerbs vom Verband Aargauer Obstproduzenten ist, die Produzenten zu Höchstleistungen anzuspornen.
Die Anlage von Jürg Bircher zeigte sich anlässlich der Preisverleihung am 15. Juli in einem hervorragenden Zustand kurz vor der Vollernte. Rosmarie und Stephan Zuber, Aristorf BL, welche in der Nordwestschweiz in der Vermarktung eine wichtige Drehscheibe bilden, bestätigten diese geradezu prachtvolle Ernte, die da nun bevorstehe. Frau Zuber ist seit 42 Jahren im Obstgeschäft tätig. Die Preise werden im Produktezentrum (früher Obstbörse) fixiert. „Die Preise sollen für alle Beteiligten fair sein“, meinte Frau Zuber. „Der Hochstammanbau ist dabei auch weiterhin im Rennen. Aber die Qualität ist nicht überall gut, weil viele Bäume zu wenig gepflegt werden“, sagte die Fachfrau. Die Preise für die Produzenten liegen zwischen Fr. 3.70 das Kg bis zu Fr. 7.20 in der Spitzenklasse. Im Aargau kommen heute über fünfzig Prozent der Produktion aus den witterungsgeschützten Kulturen. Die grosse Investition in dieses Anbausystem zeigt vorab dieses Jahr seine volle Wirkung. Trotz langer Regenperiode und spät einsetzender Wärme erbringen jetzt diese Anlagen einen guten Ertrag.
Der Grossteil der Aargauer Kirschenproduktion liegt im Fricktal und eine starke Verbreitung des Anbaus gibt es noch im Zurzibiet und dann in Einzelbetrieben im Aargauer Seetal, in Alikon, Muri, Wohlen, Bözberg oder Wiliberg.