Der St. Galler Bauernverband hat in Gossau bereits zum vierten Mal die Aktion «Abfall sichtbar machen» durchgeführt. Innerhalb weniger Minuten fand ein Schulklasse 500 Abfallstücke in einer Wiese. Die Aktion soll zum Nachdenken anregen.
Litterung, das achtlose Wegwerfen von Abfall, ist für die Umwelt, die Bauern und die Tiere ein grosses Problem. Und dieses wird im Frühling jeweils gut sichtbar. Bevor die Wiesen genutzt werden können, müssen entlang von Strassen und Spazierwegen die Abfälle der vergangenen Wintermonate eingesammelt werden.
Gefahr für Nutztiere
Das Zusammentragen des Abfalls bedeutet für die Bauernfamilien einen zusätzlichen Arbeitsaufwand, der aber unerlässlich ist. Gelangen beispielweise Aludosen in eine Mähmaschine, werden diese zerkleinert. Diese Fremdkörper gelangen anschliessend ins Futter und können bei den Nutztieren zu inneren Verletzungen verursachen. Teilweise sterben die Tiere gar daran.
Der St. Galler Bauernverband organisiert zusammen mit der Stadt Gossau seit 4 Jahren eine Sensibilisierungskampagne, wo insbesondere Kinder und Jugendliche auf die Problematik aufmerksam gemacht werden. In diesem Jahr haben Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Primarschule Büel in Gossau an der Aktion teilgenommen.
Bevölkerung sensibilisieren
Für jede Aludose, jeden Zigarettenstummel und jeden Plastiksack wurde in der Wiese von Landwirt Gottfried Röthlisberger ein rotes Fähnchen gesteckt. Innerhalb von wenigen Minuten wurden nicht weniger als 500 Fähnchen platziert. Diese bleiben nun einige Woche in der Wiese stehen, um die Bevölkerung auf die Problematik aufmerksam zu machen.
«Für die Schülerinnen und Schüler ist das Wegwerfen von Abfall nicht nachvollziehbar. Sie wünschen sich, dass die Bevölkerung mehr Acht auf die Umwelt gibt», schreibt der St. Galler Bauernverband am Donnerstag in einer Mitteilung. In einigen Wochen wird die die Pfadi St.Georg Gossau-Niederwil die Fähnchen wieder ein und befreit die Wiese von herumliegenden Abfällen.