Die Gastronomie ist ein wichtiger Abnehmer von Kalbfleisch. Dass die Restaurants derzeit geschlossen sind, trifft den Kalbfleischmarkt deshalb besonders hart.
Seit Mitte Dezember sind die Produzentenpreise am Sinken. Mehr als eine Million Franken pro Woche hätten die Kälbermäster in dieser Zeit verloren, schreibt der Kälbermäster-Verband (SKMV) in einer Mitteilung vom letzten Freitag.
An diesem Tag wurde zur Marktentlastung die freiwillige Einlagerung von Kalbfleisch beschlossen. Der SKMV begrüsste den Entscheid. So könne der Preiszerfall endlich gestoppt und die schweren Kälber geschlachtet werden, die bis dahin keinen Abnehmer gefunden hätten, stand in der Mitteilung.
Der Verband forderte die grossen Akteure auf, sich aktiv an der Einlagerung zu beteiligen und nicht mit dem Feuer zu spielen und den Preis noch weiter sinken zu lassen. Weitere Preisverluste seien für die Kälbermäster nicht mehr tragbar und die Preise schon jetzt historisch tief für diese Jahreszeit, hiess es weiter.
Seitens Marktteilnehmern ist zu vernehmen, dass in den Tiefkühllagern noch Ware vom vergangenen Frühling liegt. Als die Restaurants im letzten Frühling geschlossen waren, wurde viel Kalbfleisch eingelagert. Im Herbst kam es jedoch wieder zu Kalbfleischimporten.
Laut Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) wurden von September bis November 2020 knapp 225’000 Kilo eingeführt. Wieso wurden also nicht erst die Lager geleert, bevor Fleisch aus dem Ausland importiert wurde? Erklärt wird dieser Umstand damit, dass das eingefrorene Fleisch nicht die gleiche Qualität habe wie das frische, und nicht jeder Abnehmer könne oder wolle aufgetautes Fleisch brauchen.



Man sitzt auf Bergen gefrorenen Kalbfleisches, dieses findet aber keine Abnehmer wegen minderer Qualität.
Und jetzt beschliesst man noch mehr Kalbfleisch einzufrieren... Bravo!
In Wahrheit geht es beim Import darum, um den Preis des Schweizer Kalbfleisches zu drücken.
Ist das Partnerschaft?