In Frankreich sind im vergangenen Jahr wieder mehr Pflanzenschutzmittel verkauft worden. Das geht aus vorläufigen Absatzzahlen hervor, die das Pariser Landwirtschaftsministerium kürzlich vorgelegt hat.
Demnach wechselten 2020 insgesamt 65’341 t Wirkstoffe den Besitzer; das waren 10’431 t oder rund 19,0 % mehr als noch im Vorjahr. Der Absatz von biologischen Pflanzenschutzmitteln und der für den Biolandbau zugelassenen Substanzen legte dem Ministerium zufolge mit 21 305 t vergleichsweise wenig zu; 2019 waren noch 19’181 t in dieser Kategorie veräussert worden.
Spürbar gefragter waren hingegen alle übrigen Wirkstoffe; hier lag der Absatz mit 44’036 t um 23,3 % über dem Vorjahresniveau. Sprunghaft angestiegen ist im vergangenen Jahr die Nachfrage nach Glyphosat. Laut Ministerium wurden 2020 insgesamt 8 644 t des umstrittenen Herbizidwirkstoffs abgesetzt; das waren 2 552 t oder 41,9 % mehr als noch im Jahr davor.
Wie das Ministerium betonte, haben sich die Massnahmen zur Minimierung des Glyphosateinsatzes noch nicht in den Statistiken niederschlagen können. Anfang 2021 waren in Frankreich neue Anwendungsbeschränkungen in Kraft getreten, von denen sich die Regierung eine Halbierung der Glyphosatmenge erwartet.
Die Umweltorganisation Générations Futures wies daraufhin, dass sich der Gesamtabsatz an Pflanzenschutzmitteln gegenüber 2012 kaum verringert habe. Die noch im vergangenen Jahr von Landwirtschaftsminister Julien Denormandie hervorgehobene Absatzverringerung sei lediglich auf eine Bevorratung im Vorfeld einer Abgabenerhöhung zurückzuführen. Dies werde durch die aktuellen Zahlen bestätigt.


