Spanien hatte beim Agrarrat in einer Note gefordert, den Verwaltungsaufwand für die Antragssteller zu reduzieren, vor allem durch den Abbau von Dokumentationspflichten. Mitgetragen wird das Dokument von Zypern, Tschechien und Ungarn. EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski bekannte sich beim gleichen Anlass unmissverständlich zur EU-Absatzförderung.
Bereits seit April arbeite man mit den Mitgliedstaaten daran, die Förderprogramme nachzubessern. Immerhin sei zuletzt ein wachsendes Interesse an den Programmen zu verzeichnen, berichtete er.
Auf Pauschalbeträge setzten
Wojciechowski stellte Nachbesserungen in Aussicht, vorweg Vereinfachungen bei der finanziellen Abwicklung. Beispielsweise solle künftig verstärkt mit Pauschalbeträgen gearbeitet werden, um den Fokus der Absatzförderung auf Inhalte und die tatsächliche Umsetzung zu lenken.
Die von den Mitgliedstaaten geforderte Anhebung des Förderbudgets wird dagegen nach Einschätzung von Wojciechowski ins Leere laufen. Es stünden keine zusätzlichen Gelder zur Verfügung, ergänzte er.
Frankreich regt Austausch zu Best Practice an
Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir beklagte die zu hohe Komplexität der aktuellen Regelungen in Sachen Absatzförderung. Dies sei ein Grund, weshalb auch Akteure aus Deutschland die Gelder kaum in Anspruch nehmen würden. Zufrieden zeigte er sich mit dem Fokus der Absatzförderung auf nachhaltige Produkte. Er sei nun gespannt auf den Reformvorschlag der Kommission, so der deutsche Ressortchef.
Özdemirs italienischer Amtskollege Francesco Lollobrigida hatte beim EU-Agrarrat eine Erhöhung des Förderbudgets eingefordert. Mit Verweis auf den globalen Wettbewerb sagte er: «Europa darf unsere Landwirte nicht allein lassen, wenn es darum geht, das zu bewerben, was unsere Volkswirtschaften reicher macht.»
Auch die Vertreter Polens, Griechenlands und Frankreichs zeigten sich besorgt über die ab 2025 vorgesehene Senkung des Budgets für Absatzförderprogramme. Die französische Position unterschied sich jedoch von anderen Mitgliedstaaten darin, dass man sich gegen die Einführung von Leitlinien zum jetzigen Zeitpunkt aussprach. Stattdessen regte Frankreich den Austausch über Vorgehensweisen an, die sich in der Praxis bewährt hätten.