Qualität, Gesundheit, Nachhaltigkeit, verantwortungs-voller Umgang mit den Ressourcen, ein gutes Preis- Leistungs-Verhältnis sowie Tierschutz sind Themen, die in der Absatz-förderung eine zentrale Rolle spielen. Sie sollten bei der anstehenden Reform des EU-Systems besondere Berück-sichtigung finden.
In diese Richtung liest die Europäische Kommission die mehr als 170 Rückmeldungen von Interessenvertretern, Ministerien und Behörden sowie Privatpersonen zum Grünbuch über die Reform der Absatzförderung, das im Juli vorgestellt worden war, schreibt Agra-Europe (AgE).
Mehr Flexibilität für Herkunft und Produkte
Wie die Kommission einer in am Montag vergangener Woche veröffentlichten, zusammenfassenden Darstellung schreibt, herrscht weitgehende Einigkeit, dass am Binnenmarkt weiterhin hauptsächlich die EU als Marke gestärkt werden soll - mit mehr Flexibilität für Herkunft und Produkte. Wieweit diese Flexibilität gehen soll, scheint allerdings nicht klar.
Als Schlüsselbotschaften soll auf die Vorteile lokaler Märkte wie Frische, kurze Wege, Regionalität und Unterstützung des ländlichen Raums abgestellt werden. Bei akuten Marktkrisen sollen schnell zusätzliche, hauptsächlich von der EU finanzierte Mittel bereitgestellt werden, um Absatzeinbrüche aufzufangen.
Zudem wird im Grossteil der Rückmeldungen der Wunsch nach mehr förderfähigen Produkten laut, besonders für Werbeaktionen in Drittländern. Ausserhalb der EU soll verstärkt mit der nationalen Herkunft geworben werden können. Hinsichtlich der eventuellen Beteiligung privater Marken sollen zumindest Testballons gestartet werden - vorausgesetzt, dafür fliesst kein EU-Geld und die Unternehmen
tragen ihre eigenen Kosten selbst. Bislang ist die Hervorhebung bestimmter Marken bei EU-Aktionen nicht möglich.
Keine unnötige Bürokratie
Daneben wird laut Kommission von vielen Seiten eine Vereinfachung sowohl des Antragsverfahrens als auch der Abwicklung der Programme gefordert. Insbesondere den Kleinunternehmen soll durch unnötige Bürokratie nicht die Teilnahme verbaut werden.
Auf den Prüfstand soll darüber hinaus die Aufgabenverteilung zwischen Kommission und Mitgliedstaaten. „Eine wirksame, EU kofinanzierte Informations- und Absatzförderung wirbt für solche Produkte, die der Verbraucher kaufen will, und sendet dabei jene Botschaften aus, die er hören will“, betont die Kommission in dem Bericht.
Eine Mitteilung zur Zukunft der EU-Absatzförderung unter Berücksichtigung der Einsendungen ist für das erste Halbjahr 2012 vorgesehen.