Hugo Abt und Felix Honegger haben im Vorfeld zum Braunvieh-Weltkonferenz ihre Stalltüre geöffnet. Es kamen gut 20 Braunviehzüchter vor allem aus dem nahen Ausland.
Hugo Abt gehört über die Landesgrenzen hinaus zu den bekanntesten Schweizer Brown-Swiss-Züchter. Der Präsident der Aargauer Braunviehzüchter hält in Rottenschwil eine edle Herde von gut 70 Kühen. Immer wieder besuchen Reisegruppen den schmucken Betrieb mit 36 Hektaren. Die rund 100 Aufzuchtrinder werden auf drei verschiedenen Betrieben im Vertrag aufgezogen. In der Zuchtarbeit hält Leistung und Exterieur die Waage. Die Herdenleistung beträgt 8300 Kilogramm mit 4,1 % Fett und 3,5 % Eiweiss. Abtop Denver Fashion EX93 und Abtop Collection Jessica EX93 sind zwei der vielen bekannten Schaukühe der Abt-Herde. Die Spitzentiere werden über Embryotransfer intensiv genutzt. Kühe und Rinder, welche betreffend Leistung, Exterieur oder Abstammung nicht vollumfänglich genügen, werden als Embryoträger eingesetzt.
Der Betrieb produziert rund eine halbe Million Kilogramm Käsereimilch. Von rund 60 Rappen ausbezahltem Milchpreis spricht Abt. Der Betriebsleiter nennt aber auch die Zucht als Standbein und stellt sein Management auf ehrliche und offene Art vor, dass die Reiseteilnehmer ins Schwärmen kommen.
Interessantes Exkursion-Programm
Mit viel Fachwissen kommentierte Abt Hugo am Dienstag der Reisegruppe mit gut 20 Teilnehmern seine Zuchtarbeit. Die Exkursion gehört zum Vorprogramm der Weltkongress und Bruna vom 6. bis 8. Dezember in St. Gallen. Am Dienstag besuchte die Gruppe unter der Führung von Stefan Hodel, Braunvieh Schweiz, auch die KB-Station von Swissgenetics in Mülligen AG. Dort konnten die Teilnehmer direkt die Produktion von Samendosen verfolgen. Auch aktuelle Stiere wurden vorgeführt.
Auch OB-Betrieb auf Programm
Im zweiten Teil besuchte die Gruppe den Original-Braunviehzuchtbetrieb von Felix Honegger in Hinwil. Der Präsident der OB-Züchter produziert mit rund 25 Kühen im Anbindestall Käsereimilch. Falls die hohen Qualitätsanforderungen erfüllt sind, können die an der Dorfkäserei angeschlossenen Bauern bis 95 Rappen pro Kilogramm lösen. Wie Honegger der Reisegruppe erklärt, wird dieser Milchpreis dank der sehr guten Käserei, welche Spezialitäten herstellt, möglich.
Felix Honegger hat mit seiner Herde sowohl auf der weiblichen als auch auf der männlichen Seite sehr viele Zuchterfolge erreicht. Immer wieder kommen Schausiegerinnen vom Betrieb Honeggger. Wer den aktuellen Zuchtbestand sieht, wird wohl kaum zweifeln, dass der Erfolg noch lange anhalten wird. Honegger gehört zu der Sorte Züchter, die moderne Zuchthilfsmittel und auf Altbewährtes setzen. Honegger erzielt im Berggebiet auf über 800 Meter über Meer eine Herdenleistung von über 7000 Kilogramm. Höchstleistungen gegen 10'000 Kilogramm sind nicht selten. Wobei derartige Höchstleistungen gar nicht angestrebt werden.
Honegger zeigt sich als Verbandspräsident stolz auf den Aufschwung beim Original Braunvieh. Er ist überzeugt, dass dieser Trend anhält. So sei die OB-Kuh, welche gerade im Berggebiet mit Raufutter gefüttert werde, auch im Sinne der neuen Agrarpolitik.
Die Reisegruppe besuchte in zwei Tagen zudem auch die Herde am Plantahof in Landquart und von den beiden Züchtern von Peter Allemann in Untervaz und Fritz Mani in Chur.