Nach einem Angriff russischer Truppen auf ein ukrainisches Atomkraftwerk geht der Kursrutsch am Schweizer Aktienmarkt weiter. Der Angriff zeige, wie weit Russland gehen werde, um seine Ziele zu erreichen, sagten Händler. Und die Nachrichten aus der Ukraine dürften das Geschehen an den Finanzmärkten weiterhin dominieren.
Es bestehe die Gefahr, dass Europa gar nicht direkt angegriffen werden müsse, um in den Krieg hineingezogen zu werden. Dieses Risiko und die Angst vor einer nuklearen Katastrophe dürften die Anleger bis auf weiteres von den Märkten vergraulen, so heisst es am Markt.
Am Donnerstag büsste der Schweizer Leitindex SMI kurz nach Handelsstart 1,2 Prozent auf 11›529 Punkte ein. Damit steht die Schweiz nicht alleine da. Der europäische EuroStoxx 50 verlor 1,8 Prozent, der französische Cac 40 2,0 Prozent und der britische FTSE 100 büsste 1,4 Prozent ein.
Als sicher geltende Währungen wie der Schweizer Franken wurden aufgrund des Vorfalls verstärkt gesucht. Das Euro-Franken-Paar notierte mit 1,01165 auf einem neuen Jahrestief und nähert sich stetig der Parität.
In der Schweiz verbuchen die Luxusgüterproduzenten Swatch (-3,2%) und Richemont (-3,1%) die grössten Einbussen. Starke Verluste gehen auch auf die Aktien der Grossbank UBS (-2,6%) und die Technologiewerte AMS Osram (-2,5%) und Temenos (-2,4%).
UBS-Konkurrentin Credit Suisse büsst 1,3 Prozent an Wert ein. Zykliker wie Holcim, Adecco, ABB und Sika verlieren zwischen 2,8 und 0,4 Prozent.
Bei den als defensiv geltenden Schwergewichten sind Nestlé und Roche um jeweils um 0,1 und Lonza um 0,2 Prozent höher. Novartis verlieren deutliche 1,2 Prozent. Den stärksten Gewinn gibt es bei Kühne + Nagel (+1,6%) und Givaudan (+1,1%).

