Eine Direktsaat ist beim Anbau von Ackerbohnen im Biolandbau unter bestimmten Voraussetzungen ohne wirtschaftliche Ertragseinbussen möglich. Bei Lupinen und Sojabohnen müssen Biolandwirte dagegen mit erheblichen Ertragseinbussen rechnen.
Das sind die Ergebnisse einer dreijährigen Studie zur Optimierung des Anbaus von Körnerleguminosen im Biolandbau, die von der Universität Bonn koordiniert wurde.
Untersucht worden sei der Einfluss von Mulch- und Direktsaatverfahren sowie verschiedener Düngevarianten auf den Ertrag und die Stickstofffixierleistung von Körnerleguminosen an drei verschiedenen Standorten in Deutschland. Als Hintergrund führte das BÖLN an, dass eine pfluglose Bearbeitung nachweislich vorteilhaft für das Bodengefüge und die Arbeitswirtschaftlichkeit sei, im Biolandbau aber oft zu erhöhtem Unkrautdruck und verringerter Stickstoffmineralisierung führe.
Mit Ackerbohnen hätten in den Versuchen nach temporärer Mulchsaat jedoch überwiegend wirtschaftliche Erträge von bis zu 6,6 t/ha erzielt werden können, obwohl der Unkrautdruck teilweise deutlich höher ausgefallen sei im Vergleich zur Kontrolle mit Pflugbearbeitung. Entscheidend für den Anbauerfolg bei reduzierter Bodenbearbeitung seien nach Ansicht der Forscher ein optimales Saatbett und ein geringes Vorkommen von Wurzelunkräutern wie Distel oder Ampfer, berichtete das BÖLN.
Als vorteilhaft erwiesen habe sich auch Hafer als Vorfrucht. Bei den konkurrenzschwachen Leguminosenarten Lupine und Sojabohne sei bei pfluglosem Anbau dagegen in allen drei Versuchsjahren durch starken Unkrautbesatz ein deutlicher Ertragsrückgang verzeichnet worden. Landwirten, die Lupine oder Soja dennoch pfluglos anbauen wollten, sei deshalb zu empfehlen, den erhöhten Unkrautdruck durch eine intensive mechanische Kontrolle und möglichst konkurrenzstarke Sorten zu kompensieren.
Entgegen der Erwartung habe die Stickstofffixierleistung der untersuchten Leguminosenarten bei reduzierter Bodenbearbeitung nicht zugelegt. Grund sei vermutlich eine starke Einschränkung des Luftaustauschs zwischen Boden und Atmosphäre als Folge von Verdichtung gewesen.