Fragen zu Problempflanzen wie Disteln im Futterbau häufen sich in der Beratung. Ihre Bekämpfung muss gezielt erfolgen. Auch dann ist sie sehr aufwändig. Und unterscheidet sich je nach Distelart.
In der Beratung häufen sich Fragen rund um die Regulierung von Problempflanzen wie Blacken, Ackerkratzdisteln, Weisser Germer, Jakobs- und Alpenkreuzkraut. Aber auch Neophyten wie das Berufkraut und die Goldrute werden immer mehr zum Thema.
Zweijährige und ausdauernde Distelarten
Damit eine Regulierung effizient und effektiv durchgeführt werden kann, ist es wichtig, neue Problempflanzen früh zu erkennen. Zudem ist es natürlich entscheidend, dass dann die richtige Regulierungsmassnahme zum richtigen Zeitpunkt stattfindet. Speziell bei den Disteln gilt es hier ein paar wesentliche Punkte zu beachten.
Viele Distelarten sind für Schmetterlinge und Co. sehr wertvoll und müssen nicht spezifisch zurückgedrängt werden. Es gibt aber einige Arten, bei denen eine Regulierung nötig bis zwingend ist (siehe Tabelle). Grundsätzlich werden zweijährige und ausdauernde Distelarten unterschieden. Damit die Regulierungsstrategie erfolgreich ablaufen kann, muss man wissen, um welche Distelart es sich überhaupt handelt. Wenn sich dies auf den ersten Blick nicht herausfinden lässt, könnte ein Blick auf die Wurzel weiterhelfen.
Typische Nester
Zweijährige Distelarten entwickeln im ersten Jahr eine Rosette und erst im zweiten Jahr den Stängel mit den Blüten. Wenn die Pflanze durch Säuberungsschnitte am Blühen gehindert wird, wird sie ebenfalls ausdauernd. Deshalb ist bei den zweijährigen pfahlwurzelbildenden Distelarten das Ausstechen die beste Variante. Die Sumpfkratzdistel hingegen bildet keine Pfahlwurzel und kann deshalb auch ausgehackt werden. Dabei ist wichtig, dass ein grosser Teil der Wurzel mitkommt. Bei trockenem, warmen Wetter kann die ausgehackte Pflanze liegen bleiben.
Bei den mehrjährigen Distelarten, speziell bei der Ackerkratzdistel, ist die Bekämpfung ohne Pflanzenschutzmittel schwieriger und aufwendiger. Im ersten Jahr keimt die Pflanze und bildet eine einfache Wurzel, dann kann sie noch relativ einfach ausgezogen werden. Im zweiten Jahr bildet die Ackerkratzdistel unterirdische Ausläufer, und es entstehen mit der Zeit die typischen Nester.
Pflanzen aushungern
Für die Bekämpfung von solchen Nestern muss Folgendes beachtet werden: Die Ackerkratzdistel legt über den Sommer Reservestoffe an. Diese Reservestoffe braucht die Pflanze zum Überwintern und um im Frühling wieder Blattmasse zu bilden. Das Ziel der Bekämpfung muss sein, der Pflanze die Reserven zu nehmen. Dies ist nur mit einer mehrmaligen Bekämpfung pro Jahr und über mehrere Jahre möglich. Dabei sollte die erste Bekämpfung durch Schneiden, Aushacken oder mit Herbiziden möglichst früh im Jahr erfolgen. Achtung: Wenn man mit der Regulierung startet, bilden sich aus den unterirdischen Ausläufern weitere Sprosstriebe und man hat das Gefühl, dass es viel mehr Disteln hat.
Unkrautbekämpfung ist eine zeitraubende und intensive Arbeit, weshalb es umso wichtiger ist, dass man die Zeit sinnvoll einsetzt und die richtige Methode auswählt und dann auch durchzieht. Vielfach ist auch eine Kombination von Ausziehen und Schneiden erfolgreich. Das Schlimmste, was man machen kann, ist, nichts zu tun.
*Der Autor ist Lehrer und Berater am Inforama Berner Oberland.
Problempflanzen bekämpfen (in welcher Art auch immer) nennt sich Landwirtschaft und ist Alltag auf vielen Betrieben.
Da wird keine Angst geschürt, sondern einfach ein Artikel erfasst aus aktuellem Anlass.
Wie sollte denn nach Ihrer Meinung ein Artikel erfasst werden?
Wer die als Nachbarn hat ist gesegnet mit Neophüten, Kanadischem- (das sowieso niemand kennt) Einjährigem Berufskraut (einmal gemäht, mehrjährig) Jakobskreutzkraut und vielem mehr!!
Das Geschwätz zwischen den Zeilen nützt nichts!
Ich weiß nur sie gedeiht überall, egal was für Boden, ob Sonne oder Schatten.
Also, Herr Potaniker, bitte um Aufklärung!!
verdichtet, schwerer tonig, lehmiger Boden, meist tiefgründig, eher trocken, sonnig bis halbschattig
gewöhnliche Kratzdistel:
schwachsauer bis Schwachbasenzeiger, Stickstoffüberschuss, helle Standorte
wollköpfige Kratzdistel:
tendenziell auf kalkhaltigen Standorten zuhause, sonnige Standorte, eher steiniger Boden
Sumpfkratzdistel:
Feuchtgebiete, Ton- und Vernässungsanzeiger, feucht-schattiger Standort
Wie Sie in meinen anderen Kommentar erkennen, ist mir durchaus die Bedeutung der Pflanzen bewusst.
Ich finde andere Anbausysteme durchaus interessant und spannend zu verfolgen.
Mich nervt es einfach, wenn neue "Systemerfinder" (Bio, Permaklutur, regenrative Landwirtschaft, SoLaWi usw.) Flächen bewirtschaften und das Beikraut nicht konsequent behandeln. Disteln, Blacken, Knöterich, Berufskräuter, Kreuzkräuter usw. müssen nicht versamen. Je mobiler das Saatgut (z.B. Flug, Nahrungsaufnahme/Anhaftung an Tieren, Kompostierung) je mühsamer wird es für die umliegenden Landwirte.
ach ja, zwischendurch eine Distel ist kein Problem, dass das ganz schnell zum Problem werden kann, ist wohl glänzlich unbekannt. Konsequente Bekämpfung (mechanisch/chemisch) ist die einzige Lösung.
Hast du das 7 Jahre Brach gelassen?
Was ist mit dem Samen passiert wenn du keine Bekämpfung gemacht hast?
Dein Ansatz "Wurzel holt Nährstoffe in Tiefen Bodenschichten", finde ich gut, jedoch die Disteln einfach machen lassen ist (in meinen Augen) falsch. Warum nicht gezielt nachhelfen mit Tiefwurzlern? z.B. mit Raps?
Verdichtungen mechanisch lösen oder mit Gründüngungen (Rettich, Lupinen)?