Frühaufsteher können sich am Samstag auf einen des schönsten Meteor-Schwärme des Jahres freuen: Bei wolkenfreiem Himmel werden am frühen Morgen eine Vielzahl von Sternschnuppen über den vorwinterlichen Himmel flitzen - der alljährliche Strom der Geminiden erreicht dann seinen Höhepunkt.
Für passionierte Sterngucker könnten die Adventsmeteore ein kleiner Ersatz für das entgangene Vorweihnachts-Spektakel mit dem Kometen ISON sein. Der als Adventskomet angekündigte Schweifstern war Ende November der Sonne zu nahe gekommen und hatte sich praktisch aufgelöst.
Dunkle Orte sind am besten
Im Gegensatz zu dem voreilig als Jahrhundertkomet gehandelten ISON wird der Auftritt der Geminiden am Adventshimmel nicht ausfallen. Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird der Sternschnuppen-Regen beobachtet. Dabei bringt der nach dem Sternbild Zwillinge (lateinisch gemini) benannte Schwarm oft besonders viele und helle Sternschnuppen hervor, die bei klarem Wetter auch am Himmel über lichtdurchfluteten Grossstädten zu sehen sind.
Am besten eignen sich allerdings dunkle Orte fernab der Städte zum Beobachten der vorweihnachtlichen Himmelsflitzer - Orte also ohne künstliches Licht und mit guter Rundumsicht. «Die beste Beobachtungszeit ist am Samstagmorgen nach 06.00 Uhr bis zum Beginn der Dämmerung», sagt die Bochumer Astronomie-Professorin Susanne Hüttemeister.
Fotos mit Langzeitbelichtung
Dann könnten nach Einschätzung der Leiterin des Bochumer Planetariums mehrere Dutzend Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein. Wer den Meteor-Strom fotografieren will, sollte eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.
Die Geminiden stehen meist im Schatten der wesentlich bekannteren Perseiden, die im Sommer auf die Erde niedergehen. Dass die Geminiden weniger populär sind, liegt vor allem an der Jahreszeit ihres Auftretens: Das kalte und oft auch trübe Dezember-Wetter bietet Sternschnuppen-Jägern nun einmal unbequemere Beobachtungsbedingungen als laue Sommernächte.
Aus Staubwolke
Die Schnuppen stammen aus einer Staubwolke, welche die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um dieselbe Zeit durchquert. Dabei treten die Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein, in der sie dann die als Sternschnuppen bekannten Leuchtphänomene erzeugen. Dies gilt zwar für alle Sternschnuppen-Schauer, doch die Geminiden weisen einige Besonderheiten auf: So ziehen die Meteore des Stroms vergleichsweise langsam über den Himmel, weil sie mit geringer Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eintauchen.
Als weitere Eigentümlichkeit gilt, dass in den Stunden des Geminiden-Maximums zunächst die lichtschwächeren und erst am Ende die hellsten Meteore aufleuchten.