Der Weizen steht kurz vor der Blüte. Fällt in nächster Zeit Regen, erhöht das das Risiko für Fusariosen. Wer noch gegen Septoria oder Mehltau spritzen muss, kann bei einer Vollblütebehandlung auch Fusarien miterfassen.
Allgemein: In spät gesätem Mais und in spät gesäten Rüben (bis zum 6-Blatt-Stadium) muss der Schneckenbefall weiterhin überwacht werden.
Rüben, Eiweisspflanzen: Auf den Rüben, aber auch auf Eiweisserbsen und Ackerbohnen haben sich die Blattläuse in den letzten warmen Tagen stark vermehrt. Ein massiver Befall könnte die noch schwachen Rübenpflanzen hemmen, die Entwicklung muss deshalb im Auge behalten werden. Die Bekämpfungsschwelle in den Rüben ist aber erst erreicht, wenn 80 Prozent der Pflanzen im 6- bis 10-Blatt-Stadium befallen sind. In den Ackerbohnen liegt die Schadschwelle bei Blühbeginn bei 40 bis 60 Prozent der Pflanzen mit Blattlausbefall, und in den Eiweisserbsen müssen bei Blühbeginn 80 Prozent der Pflanzen befallen sein, damit sich eine Behandlung lohnt.
Winterweizen: Der Winterweizen befindet sich im Stadium 51 (Beginn Ährenschieben) bis 61 (Beginn Blüte). Der Befall mit Mehltau verharrt auf tiefem Niveau. Auf anfälligen Sorten wie Arina, Runal, Forel oder Suretta kann der Pilzdruck grösser sein. Vereinzelt treten Braunrost-Pusteln auf. Mit den warmen Temperaturen in den nächsten Tagen werden sich beide Pilzkrankheiten wohl ausbreiten.
Der Befall mit Septoria ist massiv, wobei Extensofelder oft weniger stark befallen sind als intensiv geführte, verkürzte Bestände. Der Pilz hat das zweitoberste Blatt und teils das Fahnenblatt erfasst. Muss gespritzt werden, stellt sich die Frage, ob man statt der Fahnenblattbehandlung nicht eine Ährenbehandlung ins Auge fassen und so auch gleich Fusarien mitbekämpfen sollte. Das Risiko für einen Befall mit den mykotoxinbildenden Pilzen ist erhöht, wenn während der Weizenblüte feuchtes Wetter herrscht. Auch anfällige Sorten (Levis, Tapidor), pfluglose Bodenbearbeitung und Mais als Vorfrucht begünstigen Fusarien.
Sommergetreide: Im Sommergetreide ist die Gefahr grösser als im Winterweizen, dass die Getreidehähnchen noch Schaden anrichten. Zwar wurden durch den Regen am Wochenende viele Eier abgewaschen, es kriechen aber mehr Larven auf den Blättern als noch letzte Woche.
Kartoffeln: Aus den Kantonen Thurgau, Luzern, Zürich, St. Gallen (Rheintal) und aus dem Fürstentum Liechtenstein wurden neue Krautfäuleinfektionen gemeldet. Das Befallsrisiko bleibt witterungsbedingt hoch. Überprüfen Sie aufgelaufene Kartoffelbestände und schützen Sie sie mit einem teilsystemischen Fungizid. Melden Sie Krautfäuleherde unverzüglich bei der kantonalen Zentralstelle für Pflanzenschutz oder bei Phytopre (Tel. 044 377 72 39, www.phytopre.ch). Das Prognosesystem funktioniert nur zuverlässig, wenn alle Infektionen gemeldet werden. Trotz Eiablagen ist es für die Bekämpfung der Kartoffelkäfer noch zu früh.