Esther Schneiter ist zurück auf schweizerbauer.ch. Nach den Blogs aus Neuseeland, von der Alp Meienfall im Diemtigtal und der Alp Pfidertschegg im Eriz, wird Esther in den kommenden Monaten wieder aus ihrem Leben als Lehrerin, Landwirtin und Lernende berichten.
Die Zeit vergeht wie im Flug, nun schreibe ich schon den 31. Blog in diesem Jahr. Erst hatten wir doch unseren Tag der offenen Türe. Schon ist es Herbst geworden, die Kinder kommen am Morgen bei Dunkelheit zur Schule und die Temperaturen sind ungewohnt kühl.
Hat der kürzeste Tag weniger Stunden?
Irgendwie kommt es mir vor, als hätten die Schüler und Schülerinnen jeweils Recht. Dass am 21. September Tag- und Nachgleiche ist, und dann die Tage kürzer werden, ist, su hoffe ich zumindest, nun bei allen klar.
Ich glaube aber, dass einige immer noch denken, dass der 21. Dezember als kürzester Tag nur 23 Stunden hat. Manchmal kommt es mir wirklich fast so vor. Momentan läuft bei uns viel und es ist immer schon Abend, wenn ich mein Programm noch nicht erledigt habe. Wahrscheinlich werden mir Stunden geraubt.
Tausend kleine Dinge
Es sind keine grossen Projekte, die unser Tagesprogramm füllen. Natürlich ausgenommen vom Unterrichten, das sind immerhin zweieinhalb Tage, an denen ich nicht zu Hause bin, plus der Freitag, an dem ich als Schülerin auf der anderen Pultseite sitze. Es sind die kleinen Dinge, die unseren Alltag reichhaltig ausfüllen.
Bereits haben wir 17 Harassen Äpfel zum Mosten gebracht und 300 Liter Süssmost nach Hause mitgenommen. Zudem werden immer wieder die Äpfel rund um den Stall bei uns «im Bach» eingesammelt und den Kühen verfüttert. Nun sind auf dem Pachtbetrieb wieder reife Früchte, die wir aufsammeln, mit der alten «Rübenschnetze» verkleinerten und in Fässer füllten. Aus ihnen gibt es Gebranntes für den Bauern. Auf das restliche Obst dürfen sich nun die Kühe freuen. Sie lieben es.
Kuhausstellungen
Am Wochenende ging ich gleich zweimal meinem Hobby nach. Ich durfte vom Schau-Cup Schwarzenburgerland in Riffenmatt und der Vergleichsschau in Schangnau für den «Schweizer Bauer» berichten. Obwohl beide Schauen eher klein und regional sind, war die Qualität an der Spitze beeindruckend.
Was mich auch erstaunte, war der grosse Besucheraufmarsch. Obwohl die Ausstellungen wie Pilze aus dem Boden schiessen und es mittlerweile unzählige Anlässe in einer ähnlichen Form gibt, waren sehr viele Interessierte angereist.
Fondue auf der Pfidertschegg
Vielleicht war es einer der letzten sonnigen schneefreien Herbstabenden. Jedenfalls haben wir spontan die Gelegenheit genutzt und fuhren am Montagabend mit Freunden auf die Pfidertschegg. Wir haben nicht mitgezählt, wohl waren es über 20 Fondues, die wir im vergangenen Sommer hier oben genossen haben. Jedes war irgendwie besonders. Am Montagabend schätzte ich einmal mehr die grosse Ruhe auf unserer Alp und die wunderbare Fernsicht.
Bagger ist bei der Hütte angekommen
Erfreut hat mich auch der Anblick des Baggers. Er ist nun bei der Hütte angekommen und die neue Strasse schlängelt sich über die Egg hoch. Das war ein Etappenziel: das Erreichen der Hütte, bevor es schneit. Bereits jetzt, wo der Rohbau steht und die Feinplanie noch fehlt, ist die neue Strasse eine grosse Erleichterung. Wir sind pro Weg rund zehn Minuten schneller, das gibt fast eine Büro-Arbeitswoche pro Sommer.
Einmal mehr haben wir Wetterglück
Wir sind verwöhnt. Bei allen wichtigen Projekten, die Töbu und ich bisher realisierten, stand uns Petrus bei. Er hat das perfekte Wetter gebracht. Beim Hochzeitsfest war keine Wolke zu sehen, beim Neubau des Stalls herrschte, mit Ausnahme einer Woche, immer ideales Wetter. Und beim Neubau der Strasse hält die Trockenperiode an. Uns ist bewusst, dass die grosse Trockenheit für einige viele Probleme bringt, für uns ist sie sehr willkommen.