Diesen Sommer sorgt eine Tierkrankheit nach der anderen für Schlagzeilen. Nun droht die Afrikanische Schweinepest. Das BVet setzt bei der Prävention vor allem auf die Bauern. Bislang ging das Konzept auf.
Schon wieder eine neue Tierseuche, die die Schweiz bedroht. Nach der Blauzungenkrankheit, dem Schmallenberg-Virus, der Newcastle-Krankheit und der Besnoitiose sorgt nun die Afrikanische Schweinepest (ASP) für Unruhe bei den europäischen Veterinärbehörden. Der Grund: Die Ukraine hat der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) einen Ausbruch gemeldet. Seit 2007 schon breitet sich die Seuche im Kaukasus und in Russland massiv aus.
Hohes Fieber und Tod
Beim akuten Verlauf der Schweinepest bekommen die Tiere anhaltend hohes Fieber und können unvermittelt sterben. Auf der Haut zeigen sich vor allem an Beinen und Ohren Blutungen. Die Sterblichkeit beträgt bis zu 100 Prozent.
Da die Seuche hoch ansteckend ist, kann sie sich rasch über weite Distanzen ausbreiten – sei es durch Tierkontakte, über kontaminierte Geräte und Fahrzeuge oder durch das Verfüttern von ungenügend erhitzten Fleischabfällen. Dass auch Wildschweine und Zecken als Überträger fungieren, macht das Risiko noch grösser. Die OIE ruft ihre Mitgliedsstaaten deshalb auf, ihre Notfallpläne zu überprüfen und bei Transporten aus der Ukraine Sicherheitsmassnahmen einzuhalten.
Für Regula Kennel vom BVet kommt der aktuelle Seuchenausbruch nicht überraschend. Sie bestätigt auch, dass die ASP immer näher an Europa und die Schweiz heranrückt: «Es ist zu befürchten, dass sich die Seuche weiter ausbreiten wird, und bei einer Einschleppung in die EU wäre die Schweiz ebenfalls massiv gefährdet.» Die ASP verursache schwere wirtschaftliche Verluste, «und im Unterschied zur klassischen Schweinepest existiert für ASP auch kein Impfstoff».
Bauern und Tierärzte zu verdanken
Dass viele Tierseuchen in der Schweiz in den letzten Jahren für Sorgenfalten sorgten, es aber nie zu gravierenden Ausbrüchen kam, ist in erster Linie den Bauern und den Tierärzten zu verdanken. Sie sind ein tragender Pfeiler in der Überwachung und Früherkennung von Tierseuchen. Das gilt auch bei der ASP. Hier ist aber besonders heikel, dass die Symptome beim chronischen Verlauf nicht eindeutig sind.
Im Zweifelsfall bietet deshalb eine Ausschlussuntersuchung Klarheit. Dabei lässt der Tierarzt eine Probe analysieren, um sicherzustellen, dass keine Schweinepest im Bestand vorhanden ist. Für den Betrieb hat eine solche Untersuchung keine Sperre zur Folge und auch keine finanziellen Konsequenzen. Die Kosten der Laboruntersuchung werden vom Staat übernommen.