Auch das Geschäftsjahr 2013 hat der amerikanische Landtechnikkonzern AGCO mit seinen Marken Challenger, Fendt, Massey Ferguson und Valtra mit einem Rekordumsatz und -ertrag abgeschlossen. Wie das Unternehmen vergangene Woche mitteilte, stieg der Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2013 im Vergleich zu 2012 währungsbereinigt um 8,3% auf rund 10,79 Mrd. USD (9,66 Mrd. Fr.).
Davon wurden etwa 2,86 Mrd. USD (2,56 Mrd. Fr.) im vierten Quartal erzielt, was gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres eine Steigerung um 5,8 % bedeutete. Der ausgewiesene Nettogewinn je Aktie für das Gesamtjahr 2013 lag nach Angaben des Unternehmens bei 6,01 USD (5,37 Fr.). Im Jahr zuvor waren es 5,30 USD (4,75 Fr.) gewesen.
Für 2014 weniger optimistisch
AGCO-Vorstandschef Martin Richenhagen hob hervor, dass die Margen verbessert und ein Cashflow von mehr als 400 Mio. USD (265 Mio. Fr.) generiert worden sei, während umfangreiche Investitionen in die Produktivität der Anlagen, in neue Produkte und im Zusammenhang mit den Emissionsvorschriften „Final Tier 4“ (FT4) getätigt worden seien.
Für das laufende Geschäftsjahr 2014 gab sich der Konzernchef weniger optimistisch. Die Nachfrage dürfte sich nach seiner Einschätzung aufgrund niedrigerer Agrarpreise und geringerer Einkommen der Landwirtschaft abschwächen. Der langfristige Ausblick bleibe jedoch positiv, betonte Richenhagen. Er verwies auf die wachsende globale Nachfrage nach Agrarrohstoffen, die die Einkommen der Landwirtschaft stütze, was wiederum der Landtechnikbranche „gesunde“ Rahmenbedingungen beschere.
Leistungsstarke Schlepper in Nordamerika gefragt
Seinen Hauptumsatz erwirtschaftet der US-Konzern unverändert in der Region Europa/Afrika/Mittlerer Osten, wo die Nettoerlöse gegenüber 2012 um 8,0% auf insgesamt 5,48 Mrd. USD (4,9 Mrd. Fr.) gesteigert werden konnten, währungsbereinigt betrug das Plus 5,7 %. Laut AGCO sorgten vor allem die höheren Produktionskapazitäten bei Fendt für diesen Anstieg. Während die Nachfrage in Frankreich und Deutschland durch gute agrarökonomische Rahmenbedingungen gestützt worden sei, habe sich der Markt in Grossbritannien und Teilen Nordeuropas schwach entwickelt.
Unter dem Strich ging der Schlepperverkauf in Westeuropa nach Angaben von AGCO der Stückzahl nach um 1% zurück. An Mähdreschern wurden hier 10% weniger vermarktet als im Jahr zuvor. Für Nordamerika meldete das Unternehmen eine Steigerung der Umsätze um 6,7% beziehungsweise währungsbereinigt 7% auf 2,76 Mrd. USD (2,47 Mrd. Fr.). Besonders stark seien die Verkäufe leistungsstarker Schlepper sowie von Pflanzenschutzmittelspritzen gestiegen. An Schleppern verkaufte AGCO im Berichtsjahr auf dem nordamerikanischen Kontinent 9% mehr als 2012, an Mähdreschern 8% mehr.
Brasilianischer Markt sehr dynamisch
Besonders kräftig legten AGCO zufolge im Geschäftsjahr 2013 die Verkaufszahlen in Südamerika zu: Dort nahm die Zahl der von dem US-Konzern vermarkteten Schlepper um 17% und seinAbsatz an Mähdreschern um 35% zu. Besonders in Brasilien konnte AGCO offensichtlich punkten: Attraktive Agrarpreise, verbesserte Ernteergebnisse und Finanzierungshilfsprogramme der Regierung hätten zu der starken Entwicklung des Marktes in Brasilien beigetragen.
Im Gesamtergebnis verbuchte der US-Landmaschinenhersteller in Südamerika mit 21,8% auf 2,04 Mrd. USD (1,83 Mrd. Fr.) den regional kräftigsten Umsatzzuwachs, währungsbereinigt verblieb aber nur ein Plus von 9,9%. Die Umsätze in der Region Asien/Pazifik kletterten um 15,4 %, währungsbereinigt um 13,3% auf rund 508 Mio $ (455 Mio. Fr.).
Anspruchsvolles Jahr erwartet
Die Konzernführung rechnet für das Geschäftsjahr 2014 mit einem Gesamtumsatz in der Höhe von 10,8 Mrd. USD (9,67 Mrd. Fr.) bis
11 Mrd. USD (9,85 Mrd. Fr.). Dabei geht sie davon aus, dass der Nachfragerückgang, der für den gesamten Markt erwartet wird, durch Marktanteilsgewinne und höhere Produktpreise ausgeglichen werden kann. Der im Vergleich zu 2013 voraussichtliche Anstieg der Bruttomargen dürfte durch höhere Konstruktions- und Marktentwicklungskosten aufgezehrt werden.
2014 wird ein anspruchsvolles Jahr für unsere Branche“, sagte Richenhagen. Man werde weiterhin in neue Produkte und Techniken investieren. Ausgebaut werden soll dem AGCO-Chef zufolge die Präsenz des Konzerns in den Ländern der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), in China und Afrika. Geplant seien außerdem weitere Investitionen zur Steigerung der Produktivität der Produktionsanlagen.