Der Berner Bauernverband Lobag zeigt sich mit dem ersten Fazit des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) zur neuen Agrarpolitik nicht zufrieden und fordert mehr Objektivität.
Es sei erstaunlich wie die Zahlen zur Situation der Schweizer Landwirtschaft vom BLW und dessen Direktor Bernard Lehmann bewertet würden, schreibt die Lobag in einer Medienmitteilung im Hinblick auf den gestern veröffentlichten Agrarbericht. Die Einkommenssituation der Bauern und Bäuerinnen sei nach wie vor ungenügend und es sei für die Lobag nicht ersichtlich, wieso das Bundesamt keinen Handlungsbedarf sehe.
Die Lobag bezeichnet es zudem als "schwer verständlich", wie die hohe Teilnahme an den neuen Programmen der Agrarpolitik als Erfolg gewertet werden kann. Denn für viele Betriebe sei die Teilnahme nötig, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen. Die Einkommenseinbussen seien auch mit den neuen Programmen für gewisse Betriebstypen immens. Man wolle das "Kind aber nicht mit dem Bade ausschütten", betont die Lobag. Eine erste Beurteilung der neuen Agrarpolitik werde auf Basis von Fakten vorgenommen. Dies werde im Januar 2015 der Fall sein.
Erfreut zeigt sich der Berner Bauernverband aber darüber, dass im BLW die Botschaft des hohen administrativen Aufwandes in Vollzug und Kontrolle angekommen sei. Hier sei aber ein enger Einbezug der Praxis "unabdingbar", schreibt die Lobag. Landwirte, Berater und Kontrolleure könnten wertvolle Inputs liefern, heisst es weiter.
Das Ziel der Landwirte sei, aus dem Produkteerlös und nicht von den Direktzahlungen das Einkommen zu generieren. Die neue Agrarpolitk bewirkt aber gemäss dem Berner Bauernverband mit Masnnahmen wie der Zollsenkung beim Brotgetreide oder der Streichung von öffentlichen Märkte genau das Gegenteil.